Sicko

Der Familie von Donna Smith ging es gut. Sie hatten Arbeit, ein Haus, alles lief glatt. Bis ihr Mann mehrere Herzinfarkte erlitt. Und sie Krebs bekam. Das war das Ende. Zumindest in finanzieller Hinsicht. Denn die Versicherungskosten explodierten derartig, dass sie ihr Haus nicht halten konnten und in eine Kammer im Haus ihrer Tochter ziehen mussten.
Was die Gesundheitsversorgung in den USA angeht, scheint die Nation ein Dritte-Welt-Land zu sein. Das zeigt Michael Moore sehr eindrucksvoll in seiner neuen Doku „Sicko“.
Das Gesundheitsystem in den USA ist nicht staatlich, sondern wird von den Versicherungsfirmen gestützt. Oder ruiniert. Ganz wie man will. Denn den Firmen scheint es weniger darum zu gehen, den Menschen zu helfen. Es scheint ihnen vielmehr darum zu gehen, so viel Profit wie möglich zu machen. Und so wenige Bahandlungen wie möglich zuzulassen. Begründungen: fadenscheinig oder völlige Fehlanzeige. Einfach nur nein.
Michael Moore zeigt nicht die die kühle Grausamkeit des US-Gesundheitsystems, er zeigt auch Beispiele, wie es offenbar besser funktionieren kann. Die von der US-Politik, den Firmen und Medien befürchete Versaatlicherung des System scheint auch sein Gutes zu haben.
Anders als in seinen vorherigen Dokumenationen hält sich Moore selbst in den meisten Fällen zurück, taucht erst gegen Ende mit einer Aktion auf.
Selbst kritischer Berichte ausgesetzt, muss natürlich auch sein Film kritisch beäugt werden. Wieder spiegelt sich in Moores Film ein Schwarz-weiß-Denken wider. Und das vom Filmemacher so gerühmte Gesundheitssystem in Großbritannien steht auch auf ziemlich wackeligen Beinen.
Aber dass das Gesundheitssystem der USA so nicht funktioniert, es auf dem Rücken der Kranken den Bach runtergeht, das wird niemand leugnen können. Denn: Wenn das sogar in Kuba besser funktioniert, sollte in den USA das Nachdenken einsetzen. Was es wohl aber nicht tun wird. Sind ja die USA.
Am Ende ist Moores Film auch nur eine Art von Propaganda. Andererseits kommt man schon auf den Gedanken, dass die Praxisgebühr ja doch noch recht preiswert ist…

8/10


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Kommentare

8 Antworten zu „Sicko“

  1. MarkusA

    Michael Moore ist ja sehr kontrovers diskutiert. Ich habe eine Abhandlung über seine Filme, die sich gegen die Bush-Regierung richten, gelesen, wo sich Fachleute zu den Theorien des Michael Moore äußern und seine Thesen teilweise ad absurdum führen.

  2. RT

    Zum Beispiel?

  3. MarkusA

    Bist Du ein Fan bzw. Freund von Michael Moore?

  4. RT

    Weder Fan, noch Feind. Die Frage bedeutet reines Interesse, was du in der Studie gelesen hast.

  5. MarkusA

    Eine These: Die Zwillingstürme könnten durch den Aufprall der Flugzeuge physikalisch gar nicht so in sich zusammenfallen. Ergo sei (von der Bush-Regierung, Geheimdiensten) nachgeholfen worden, um das Inferno zu dem zu machen, welches es schlussendlich wurde.
    Diese These ist von Archtikten, Physikern und Baustatikern und Materialprüfern widerlegt worden.

  6. RT

    Ja gut, aber aber mit diesem Film nichts zu tun.

  7. MarkusA

    Ist richtig. Aber indirekt schon, denn wer Michael Moore generell als Lügner empfindet, wird sich wohl keinen Film von ihm anschauen.

  8. RT

    Wenn du meinen Text gelesen haben solltest, dann hast du ja gelesen, dass man seine Filme nicht kritiklos sehen sollte.
    Aber als Lügner kann man ihn nicht bezeichnen. Er macht Propaganda. Das muss einem immer klar sein.

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