SA 29.09.2007, 20.15 Uhr, RTL
Danke, danke, danke, Oli Pocher! Danke, dass du den Laden wieder mal ordentlich aufgemischt hast. Einen Monat, bevor Pocher mit Harald Schmidt auf Sendung geht, durfte er bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises nochmal ordentlich vom Stapel lassen. Dass RTL-Moderator Marco Schreyl nicht so dolle ist. Dass der Gewinn für „RTL aktuell“ geradezu lächerlich ist, wenn auch „heute journal“ und „Tagesthemen“ nominiert sind. Aber irgendeinen Preis muss ja RTL gewinnen, wenn die schon übertragen. Sonst blieb dem Sender ja auch nur „Die Super-Nanny“. Und das in der zweifelhaften Kategorie „Bester TV-Coach“. Ganz toll. Nun müssen schon eigene Kategorien geschaffen werden, damit auch RTL mal gewinnt. Wie armselig.
Ansonsten wieder viel Durchschnitt und wenige Höhepunkte. Sonja Zietlow, der unvermeidliche Oliver Geißen und Comedianimitatorin Mirja Boes hatten Glück, dass RTL übertrug. Einen anderen Grund, dass auch sie Preise vergeben durften, gibt es nicht.
Ausrutscher des Jahres: „Germany’s Topmodel“ wurde glücklicherweise von „Schlag den Raab“ getopt. Während die Topmodelsuche einfach nur nervig und überflüssig ist, mauserte sich Raabs Show nach dem Premierendesaster zu einer sehr spannenden Sendung. Zweiter Ausrutscher: Der Preis für den besten Schauspieler Matthias Koeberlin für den ProSieben-Film „Tornado“. Da gab es wirklich besseres als die zweitklassige Leistung in einem zweitklassigen Film, bei dem nur die Effekte sehenswert waren. Aber dafür gibt es ja leider keine Kategorie.
Schade auch, dass fünf Kategorien (u.a. beste Kamera) einfach nur durchgewunken wurden. Die Gewinner durften einmal kurz über die Bühne laufen. Wofür sie gewannen? Wir haben es nicht erfahren.
Rührend: Nachwuchspreis für Franz Dinda, der sichtlich geschockt war. Sein Spruch: „Mutter, bitte hau die Glocken an!“ Und er meinte wirklich die Glocken.
Mit Abstand meistgezeigt: Veronica Ferres. Ging leer aus und langweilte sich über weite Strecken offenbar tödlich. Da hatte auch die Regie gar keine Hemmungen, sie auch in diesen Momenten zu zeigen.
Unter dem Strich bleibt: Eine lange, erstaunlich werbearme Show, die hier und da selbstkritische Töne zuließ und sogar manchmal ganz lustig war. Und wenn wir solch dämlichen Kategorien wie „beste Kochshow“ und „bester TV-Coach“ weglassen, kann es nur besser werden.
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