China-Countdown (2): Im Fotostudio

-> 22.6.2007

Für die Reise nach China brauche ich einen Reisepass. Und für den Reisepass brauche ich ein Passfoto. Natürlich kein normales Passfoto. Man muss neutral gucken. Was immer das heißt. Und frontal in die Kamera gucken. Nicht so wie früher, wo ein Ohr zu sehen sein musste.
Es war erstaunlich voll im Fotostudio Emma. Quasi im Minutentakt kommen junge Leute, um Passbilder für den Führerschein oder Bewerbungsmappen zu bekommen. Ich muss ein paar Minuten warten, bis ich vor die Kamera darf.
Nicht lachen. Nicht grinsen. Überhaupt gar nicht fröhlich gucken. Und auch nicht böse. Sondern neutral. Völlig nichtssagend. So soll es auf dem Reisepass aussehen.
Die Prozedur geht schneller, als ich dachte. Fahndungsfoto, sagt die Fotografin. Kommt hin.
Gleich danach gehts rüber ins Bürgeramt im Schloss. Hier hat sich Oranienburg mal eine feine Sache geleistet. Überwiegend lange Öffnungszeiten, kurze Wartungszeiten – und so ziemlich alles lässt sich hier erledigen.
Nun gut, die Dame, die meinen Antrag auf einen provisorischen Reisepass, der ein jahr gültig ist, annahm, schein ein wenig mürrisch zu sein. Das Foto müsse man doch ausschneiden! Schon fühlte ich mich schuldig. Musste doch die arme Oranienburger Beamtin das selbst machen. Noch ein Blick aufs Foto und – „Wo haben Sie das Foto denn machen lassen?“ Ob Emma bald Ärger bekommt? Was mit dem Foto nicht stimmt, sagte mir die weniger gut gelaunte Dame allerdings nicht.
Schon morgen kann ich das wichtige Dokument abholen.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

3 Antworten zu „China-Countdown (2): Im Fotostudio“

  1. Shayne

    neutral schauen…son unfug. ich wüsste gar nicht, wie ich da gucken soll

  2. RT

    Na ja, du guckst einfach nur. Null regung zeigen. Merkwürdige Sache…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert