Aus dem Gerichtssaal: Die Stieftochter missbraucht

Mario B. streitet den Vorwurf ab

MAZ Oranienburg, 7.6.2007

BIRKENWERDER
Angefangen hat wohl alles im Herbst 1991. Der damals 30-jährige Mario B. cremte seine Stieftochter ein. Das acht Jahre alte Mädchen litt an einer Hautkrankheit. Dabei habe er sie überall berührt. Auch im Intimbereich. Und das soll nur der Anfang gewesen sein.
Gestern musste sich Mario B. aus Birkenwerder vor dem Amtsgericht in Oranienburg zu dem Fall äußern. Ihm wird vorgeworfen, an seiner minderjährigen Stieftochter zwischen 1991 und 1996 insgesamt 15-mal sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben. Dabei soll er mehrere Male zu ihr ins Bett gekrochen sein, wo er begann, sie zu streicheln, und mit dem Finger in sie einzudringen. Später habe er von ihr verlangt, dass sie auch sein Geschlechtsteil berühren solle. Oralverkehr bei dem Mädchen wird Mario B. ebenfalls vorgeworfen.
Der Mann, Jahrgang 1961, stritt gestern vor Gericht alles ab. „Das entspricht nicht der Realität“, sagte er. „Ich finde es krass, wenn man sich so an einem Kind vergreift.“ Irgendwann nach dem Zeitraum, in dem der Missbrauch stattgefunden haben soll, haben sich B. und seine Frau getrennt. An die genauen Daten von Hochzeit, Trennung und Scheidung konnte sich B. jedoch nicht erinnern. Doch auch nach dieser Trennung sei seine Stieftochter noch oft zu ihm gekommen.
Die heute 24-Jährige bekräftigte im Anschluss ihre Anschuldigungen. Sie erinnert sich: „Einmal meinte er: Wenn er könnte, würden wir weit weg fahren und wir würden dann heiraten.“ Schon vor einigen Jahren hatte sie Anzeige erstattet, woraufhin Mario B. auch vernommen worden war. Doch der Fall schien im Sande verlaufen zu sein, zu einer Anklage ist es damals, im Herbst 2001, zunächst nicht gekommen.
Der Fall wurde nach etwa dreistündiger Verhandlung auf den 19. September vertagt. Der damalige Revierpolizist, der für die Vernehmung von B. zuständig war, kann wegen einer Operation nur eine schriftliche Aussage machen.


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