Herbert im Meisterstadion

Eine gute Stunde brauchten die Stuttgarter, bis sie auftauten. Genau eine Stunde nach Beginn des Konzertes sang Herbert Grönemeyer „Mensch“ – und die Masse im Gottlieb-Daimler-Stadion erhob sich uns sang mit. Der Bann war gebrochen.
Als Herbert am Anfang rief: „Guten Abend, Stuttgart!“, fühlte ich mich irgendwie gar nicht angesprochen. Ich, der Gastschwabe. Und: Ein Hauch des Meisters war im Stadion noch zu spüren. Gut zwei Wochen zuvor wurde der VfB Stuttgart an diesem Ort Deutscher Fußballmeister.
Nach dieser ersten etwas steifen Stunde wurde aus dem ziemlich routinierten Auftritt dann doch noch ein schönes Konzert. Die Stuttgarter feierten (auch wenn sie am ganzen Abend keine Laola-Welle schafften), gingen bei „Männer“ ab und wurden bei „Land unter“ wieder etwas ruhiger.
Lautstark forderte es durch entsprechende Gesänge immer wieder seinen 2006-WM-Hit „Zeit, dass sich was dreht“. Im letzten Zugabeblock war es dann so weit. Und hier in Stuttgart war das natürlich ein besonderer Augenblick: Hier wurde nicht nur Stuttgart Deutscher Meister, sondern vor einem guten Jahr auch die Nationalmannschaft Weltmeister der Herzen. Auf dem Rasen, auf dem wir jetzt alle standen. So wurde das eine große Party, alle sangen, gröhlten mit.
Nach 160 Minuten war die Party vorbei.
Und ich übrigens um eine Erkenntnis reicher: Nie wieder Innenraum! Wenn man nicht gerade vorne steht, sieht man entweder wenig oder gar nichts. Die Bühne geht weit ins Publikum hinein. Dumm nur, dass oft noch eine Imbissbude zwischen uns und Herbert stand. Irgendwie schlecht durchdacht, das Ganze. Nächstes Mal wieder auf den Rängen, wo auch die Stimmung insgesamt besser war.


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