Wacken ist ein kleines beschauliches Dörfchen in der Nähe von Itzehoe in Schleswig-Holstein. Die 2000 Einwohner führen ein normales Leben, arbeiten in der Landwirtschaft, basteln an Motorrädern oder veranstalten Kaffeekränzchen.
Einmal im Jahr allerdings wird Wacken überströmt von harten Jungs und Mädchen. 40000 kommen zum Wacken Open Air, einer großen Heavy-Metal-Party.
Die Dokumentation „Full Metal Village“ von der Koreanerin Sung Hyung Cho zeigt, wie dieses Open Air das Dorfleben durcheinanderwirbelt, den Gegensatz von Beschaulichkeit und Chaos.
Schade, denn aus der unterhaltsamen Doku hatte wesentlich mehr gemacht werden können. Die Autorin filmt das Geschehen einfach nur chronologisch ab. Zeigt uns das Geschehen im Dorf, das ganz normale Leben. Schon sehr piefig. Erst nach einer runden Stunde (!) geht es zum eigentlichen Thema. Da widerrum ist Cho so vom Festival fasziniert, dass wir fast schon in einen Konzertfilm abgleiten.
Die eigentlich spannenden Fragen werden nicht beantwortet: Was machen denn eigentlich die Bewohner von Wacken während des Konzertes? Wir sehen, was sie davor und danach machen, aber nicht währenddessen. Sitzen sie vor dem Fernseher? Stört sie die ferne Musik? Sind sie auch die ganze Zeit auf dem Festival – oder am Rande? Wir erfahren es nicht.
Stattdessen zeigt der Film gerade am Anfang die Koreanerin, wie sie sich vom Bauern den Unterschied zwischen einem Kalb und einer Kuh erklären lässt. Ganz nett, aber irgendwie wirkt es deplatziert.
Der Film ist langweilig komponiert. Besser wäre der Einstieg mit dem Einfall der Metalfans, um dann in Rückblicken das normale Leben zu zeigen.
Ein hochspannendes Thema, das sehr einfallslos umgesetzt wurde.
->> 2/5
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