Sunshine

Jahrhundertsommer? Nein, das ist bald vorbei. Die Sonne erlischt. Es wird duster auf der Erde, Dauerfrost. Sehr ungemütlich.
In „Sunshine“ erfährt man das nur aus Erzählungen, denn in dem Film geht es mehr darum, wie eine achtköpfige Crew dem Desaster entgegenwirken will. Bei der Rettungsmission soll mit einer Nuklearwaffe die Sonne wieder in Gang gebracht werden.
Doch ein grober Fehler bringt nicht nur die Besatzung in Gefahr, sondern auch die gesamte Mission ins Wanken.

Ein hochspannender Stoff, der allerdings irgendwie nicht so richtig funktioniert. An der direkten Umsetzung liegt es nicht. Die Bilder sind beeindruckend, gehen hier und da unter die Haut. Der Soundtrack unterstützt die düstere Atmosphäre vortrefflich.
Und dennoch: Man bleibt seltsam unberührt, irgendwie außen vor. Das könnte auch daran liegen, dass man von den Geschehnissen, von der Dramatik auf der Erde nichts mitbekommt. Okay, darum geht’s es nicht vorrangig in diesem Film, wurde aber eventuell zum Verständnis beitragen oder den Zuschauer emotional stärker auf das Thema einstimmen.
Zudem hinkt an manchen Stellen die Logik hinterher, gegen Ende gibt es eine ziemlich dämliche Wendung in der Geschichte, die die Stimmung vollends zum (vorübergehenden) Tiefpunkt bringt.
Aus „Sunshine“ hätte mehr gemacht werden können. Hier stimmt das Gesamtpaket nicht.

-> 2/5


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Kommentare

5 Antworten zu „Sunshine“

  1. Darth Sideus

    ich stimme dir zu !! man hätte mehr draus machen können !!

    50 % sind ok !!!!

    mfg Darth Sideus

  2. LetThemEatCake!

    Auch mal ne interessante Sichtweise, dass die Lage auf der Erde hätte stärker gezeigt werden sollen. 🙂 Kann mich dem natürlich nicht ansatzweise anschließen. Denn es geht in „Sunshine“ ja um die Gruppe der Astronauten — was der lange Aufenthalt im All aus ihnen macht und wie sie dort in der Isolation mit dem eigenen Ich konfrontiert werden, wie sie mit ihrer schweren Verantwortung umgehen, wie sie physisch und psychisch an ihre Grenzen stoßen, wie sie das Überleben der Menschheit gegen das Leben des Einzelnen aufwiegen und in Konflikt mit der eigenen Moral geraten, etc. pp.

    Vor allem ist der Film meines Erachtens sehr *dicht* aufgrund der örtlichen Beschränkungen sowie aufgrund seiner Fokussierung auf diese Handvoll Frauen und Männer.

    Weiß nicht, aber meinem Dafürhalten nach hätte der Film weitaus weniger intensiv gewirkt, falls man noch einen parallelen Handlungsstrang auf der Erde gezeigt hätte. Und was hätte so ein Parallelstrang letztendlich gebracht? Gut, man hätte damit die Verantwortung der Crew für das Überleben der Menschheit noch mal unterstreichen können. Aber das wird ja auch so schon deutlich genug — einfach aufgrund der Anspannung der Crew und ihrem ganzen Verhalten — also auf eher psychologischer Ebene. Und das fand ich interessant.
    Weniger interessant hätte ich hingegen gefunden, wenn der Film dauernd verzweifelte und ums Überleben bangende Menschen auf der zugefrorenen Erde gezeigt hätte. Das wäre doch irgendwie plump, oder?

  3. uhrzeit

    Aber ist das tatsächlich so, dass der Regisseur uns das zeigt, was die Astronauten dort hätten sehen können?

    Was zeigt uns denn der Regisseur über die psychische Konditionierung der Astronauten? Zeigt er uns etwa, wie sie Nachrichtensendungen von der Erde sehen, wo vielleicht Krieg und Hunger jeden Tag ihren Tribut zollen? Nein, das zeigt uns der Regissuer nicht. Ich muss ganz offen sagen, dass ich von der Crew enttäuscht bin. Ich habe es schon in einem anderen Thread geschrieben: das letzte Aufgebot der Menschheit hätte ich mir anders vorgestellt. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass jedem dieser Crew-Mitglieder bewußt gewesen sein muss, dass ihre Chancen auf Wiederkehr zur Erde so oder so sehr gering ist.

    Boyle hat sich mit diesem Film vor allem vor dem breiten Kinopublikum verneigt. Eine Form von Kino Pop-Art, die jedem Zuschauer erschwinglich sein soll. Inwiefern hier die Produzenten dem Regisseur ins Handwerk gepfuscht haben, kann ich nicht beurteilen, aber dass dieser Filmmotor im übertragenen Sinne nicht ganz rund läuft, wird allzu oft sichtbar.

  4. RT

    Ich hätte mir keine Parallelhandlung von der Erde gewünscht, sondern eine Einführung, die das ganze Geschehen ein wenig erläutert hätte.

  5. LetThemEatCake!

    Weiß nicht, ob ich es exakt 1:1 wiedergeben kann, aber der Film beginnt: „Our sun is dying. Mankind faces extinction. Earth is in a state of solar winter.“ Ist das denn nicht deutlich genug und zeichnet das den Horror der Situation nicht erschreckend genug?
    Dann fährt die Off-Stimme ja damit fort, was das Ziel der Mission sei und dass vor einigen Jahren eine ähnliche Mission gescheitert sei, etc.
    Das ist Einführung genug, finde ich. 🙂

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