Wo der Tischler zum Stuhler wird

Kurzweilige Spätlese von Schülern

MAZ Oranienburg, 22.1.2007

ORANIENBURG
Warum heißt der Tischler eigentlich Tischler? Das ist doch ein falsch gewählter Begriff! Er könnte doch auch eigentlich Stuhler oder Türler heißen! So heißt es in der „Ernsthaften linguistischen Überlegung“. Clemens Litschko trug den Text in der Spätlese des Louise-Henriette-Gymnasiums (LHG) vor. Vor dem Publikum in der ausverkauften Aula lasen Schüler und Lehrer des Gymnasiums zum inzwischen vierten Mal aus den verschiedensten Büchern.
Lehrerin Ina Raabe entschied sich für einen Ausschnitt aus Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“, in dem er über eine Wanderung auf dem Jakobsweg berichtete. „Der Rucksack will eindeutig wieder nach Hause – so, wie der zieht“, heißt es darin. Um eine Schneeseekleerehfee ging es in einem Text von Wladimir Kaminer, den Martin Steuer vortrug. Wie das Regal Billy zu einem Sarg umfunktioniert werden kann, lasen Josefine Wahl und Astrid Stenzel vor.
Etwa 25 Akteure waren an der Spätlese des LHG beteiligt. „Wegen des Sturms am Donnerstag ist die Generalprobe ausgefallen“, erzählt Deutschlehrer Peter Schulz. „Trotzdem hat alles geklappt.“
Seit Beginn des Schuljahres wurde die Veranstaltung geplant. Dass dieses Mal auch sehr viele Lehrer mitgemacht haben, freut Peter Schulz: „Eine starke Sache.“ Stark war auf jeden Fall die gesamte Veranstaltung, die überwiegend sehr kurzweilig war, viele heitere Momente bot und ebenso Nachdenklichkeit hervorrief.
Die Höhepunkte des Abends waren definitiv Horst Evers „Zwei Plätze für Scholz“, gelesen von Lehrerin Katrin Sander – über einen Mann, der einen extrem „anstrengenden“ Tag zu bewältigen hatte. Auch Achim Dawid mit seinem Ausschnitt aus „Die Präsidentinnen“ sorgte für stürmisches Gelächter in der Aula: Eine junge Frau beförderte mit der Hand diverse Utensilien aus einem verstopften Klo. Allein schon Dawids Art, das Ganze vorzutragen – klasse!


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