Deutschland wählt das Traumpaar

SA 11.11.2006, 20.15 Uhr, Das Erste

Der Einstieg ist den ARD-Showmachern schon mal gründlich in die Hose gegangen. Eine gewisse Prinzseein Maja sang ein Duett mit den Wildecker Herzbuben. Wie kann man denn eine Show, mit der man nicht nur Ältere erreichen will, mit Volksmusik beginnen?
Bei „Deutschland wählt das Traumpaar“ sang je ein Profisänger mit einem Promi, der eigentlich nicht als Sänger unterwegs ist.
Fragt sich nur: Prinzessin Maja? Hä? Sollte ich doch öfter die Klatschpresse studieren?
Aber man muss sagen: An sich war die Show besser als befürchtet – unterhaltsam auf jeden Fall (im Gegensatz zur ZDF-Konkurrenz).
Wo Gesangslaien rumlaufen, da ist Mutter Beimer nicht weit. Marie-Luise Marjan singt immer wieder gern – obwohl sie es nicht besonders gut kann. Hier sang sie mit einem gewissen Johannes Kalpers. Und bot nach dem Herzbuben-Gedöns leider schon wieder einen Anschaltgrund.
Jürgen Hingsen. Treibt der sich eigentlich nur noch in dieser Art von Shows herum? Erst „Let’s Dance“ bei RTL und nun die Gesangsschose im Ersten.
Birgit Schrowange sang bisher immer nur in der Badewanne. Und sie wird schon gewusst haben, warum. Die ARD blendete den Schriftzug „LIVE GESUNGEN!“ ein. Nein, der Hinweis war nicht nötig. Das hat man bei Birgit auch so gehört.
„Das Schlimmste kommt noch“, meinte Moderator Frank Elstner danach. Eine Drohung? Er meinte zwar die Abstimmung der Zuschauer über den bisher besten Beitrag. Aber es sollte tatsächlich schlimmer kommen.
Okay, es ist immer wieder beeindruckend, wenn Johannes Heesters auf die Bühne kommt und singt. Der Mann ist 102 und hat es drauf. Seine Frau Simone Rethel dafür so gar nicht. Sie kann nun überhaupt gar nicht singen. Trifft keinen Ton. Heesters singt für sie einfach mit und meint: „Schön hast du gesungen!“ Ja, mit 102 hört man das vielleicht nicht mehr so gut. Und der Liebsten sagt man sowieso nicht, dass sie sch… schlecht war. Standing Ovations gab es trotzdem. Weniger für Simone, mehr für Joopi.
Wirklich rührend und durchaus ein Höhepunkt: Das Duett von Paola und Kurt Felix. Da man weiß, dass Kurt Felix ein perfektionist ist, konnte es gar nicht schlecht werden. Ansonsten wäre Felix nicht in die Show gekommen. Der Lohn: Ein verdienter Sieg für das schweizer Paar.
Eine Show mit tiefen Tiefen und wenigen Höhen. Es gab schon schlimmere Fernsehabende. Das ZDF hat zur gleichen Zeit eindrucksvoll vorgemacht, wie viel schlimmer es geht.

PS: Ist es eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass Tagesschau-Sprecher Marc Bator aussieht wie Daniel Radcliff („Harry Potter“)?


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