Mit Leib und Seele Lehrer

Uwe Zietmann ist kommissarischer Schulleiter des Granseer Strittmatter-Gymnasiums


 

MAZ Gransee, 20.9.2006

Seit Beginn des neuen Schuljahres ist Uwe Zietmann (50) aus Marienthal kommissarischer Leiter des Granseer Strittmatter-Gymnasiums. Die MAZ-Mitarbeiter Robert Tiesler und Janine Perschke haben mit ihm über seine neue Aufgabe gesprochen.

Sie sind kommissarischer Schulleiter. Was bedeutet das?

Uwe Zietmann: Ulrich Ehrenberg ging in den Vorruhestand, ich habe als sein Stellvertreter alle seine Amtsgeschäfte übernommen.

Wie lange werden Sie das machen?

Zietmann: Das ist auch eine schulpolitische Frage. Wenn der Posten des Schulleiters ausgeschrieben wird, kann man sich bewerben. Aber derzeit stellt sich die Frage nicht. Für ein Jahr ist es sicher, dass ich diesen Job mache.

Würden Sie sich denn um den Schulleiterposten bewerben?

Zietmann: Die Frage habe ich mir noch nicht gestellt.

Was hat sich für Sie alles verändert?

Zietmann: Ich habe ja schon ein gewisses Maß an Erfahrung. Ich war 15 Jahre lang stellvertretender Schulleiter am Strittmatter-Gymnasium. Ich habe meine Arbeit immer sehr gerne gemacht, mit Ulrich Ehrenberg habe ich ein gutes Arbeitsverhätnis aufgebaut. Er hat mich auch frühzeitig eingeweiht, dass er in den Ruhestand möchte. Für mich war das eine stärkere Zäsur. Ich habe nun mehr Verantwortung und eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen. Man ist ein bisschen Manager, Verteiler, Berater.

Haben Sie denn jetzt auch einen Stellvertreter?

Zietmann: Diese Aufgaben übernimmt als Mitarbeiter der Schulleitung Herr Schwarz.

Als Schulleiter haben Sie auch weniger Unterrichtsstunden. Fehlt Ihnen nun ein wenig die Nähe zu Ihren Schülern?

Zietmann: Auf jeden Fall! Ich bin mit Leib und Seele Lehrer. Vor Schülern zu stehen – das ist es, was ich am liebsten mache. Dass ich nun weniger Stunden habe, ist ein kleiner Wermutstropfen. Aber ich habe noch einen 13er-Leistungskurs Geschichte, die Philosophie-AG und zwei Stunden mit siebten Klassen.

Wie lange dauert Ihr Arbeitstag?

Zietmann: Ich bin ziemlich zeitig da, zwischen 6.30 und 6.45Uhr. Ein normaler Tag geht bis 16Uhr. Aber in meiner Einarbeitungsphase ist noch vieles zu tun. Manchmal sind abends auch noch Versammlungen oder die Sitzung des Fördervereins.

Wie viele Schüler gehen momentan aufs Strittmatter-Gymnasium und wie viele kennen Sie davon persönlich?

Zietmann: Es sind aktuell 686. Davon kenne ich etwa 100 persönlich. Vom Angesicht sind es aber durchaus mehr. Man hat ja auch so mit Schülern zu tun. Da fragt man ja nicht immer, wie sie heißen.

Seit 1991 sind Sie in Gransee Lehrer. Und davor?

Zietmann: Ich wollte schon immer Lehrer werden. Von 1973 bis 1976 hatte ich im Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf eine Berufsausbildung mit Abi zum Betriebsmesssteuerregeltechniker. Dahinter stand aber auch immer der Wunsch, Lehrer zu werden. Nach dem 18-monatigen Grundwehrdienst begann ich 1978, in Potsdam zu studieren. Danach lehrte ich im Fachbereich Geschichte an der Uni Potsdam. Ab 1987 konnte ich hier im mittelalterlichen Gebiet promovieren. 1990 war ich für ein Jahr an der Schule in Bredereiche, und 1991 gab es den Errichtungsbeschluss für das Gymnasium in Gransee, wo ich mich beworben hatte.

Wollen Sie als Schulleiter Veränderungen vornehmen?

Zietmann: Die Dinge laufen gut, wenn auch nie gut genug. Wir haben eine neue Schule, engagierte Eltern, Lehrer und Schüler, einen rührigen Förderverein, haben lange an unserem Image gearbeitet. Wenn es mir gelingen würde, da weitere Akzente zu setzen, wäre ich froh.


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