Olga

Olga arbeitet in einer Sushi-Bar in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte. Aber vielleicht nicht mehr lange. Denn irgendwie scheint sie den falschen Job abgegriffen zu haben.
Die junge Frau stand die ganze Zeit total neben sich. Schon als das Bezahlen bei unseren Tischnachbarn ziemlich lange dauerte, war klar: Die Olga ist hier fehl am Platze.
Mit der Rechnung kam sie schließlich auch an unseren Tisch. Wir zahlten getrennt. Was bei Mandy noch problemlos verlief. Nico reichte für seine 8 Euro einen Fünfziger rüber – und rundete auf 9 Euro auf (wenn ich mich richtig erinnere). Ich hatte – laut Olga – 7,50 Euro zu zahlen. Na ja, eigentlich waren es glatte 10 Euro, aber die Sauer-Scharf-Suppe hat Olga auf der Rechnung glatt übersehen. Und ich konnte mich vor Schreck auch nicht mehr dran erinnern.
Olga verschwand mit unseren Scheinen, um Wechselgeld zu holen. Schließlich gab sie mir 2 Euro wieder – und verzichtete zusätzlich zu den 2,50 Euro für die Suppe auf 50 Cent ihres Trinkgeldes. Bei Nico verzichtete sie auf den Euro Trinkgeld gleich ganz komplett.
Olga ist einfach noch nicht reif für die Wirtschaft. Ist nicht so ihr Ding.
So lange sie allerdings noch dort in dieser Sushi-Bar arbeitet durchaus empfehlenswert: Heiße Suppe gibt es mit ein bisschen Glück kostenlos. Genauso wie das Leute-gucken. Und das Spiel „Bekommt die Tante in dem engen Kostürm da drüben endlich mal einen Kunden?“ auch. Dafür ist die Oranienburger ja bekannt…


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

4 Antworten zu „Olga“

  1. BOA

    Ganz so schlecht war ja Olga nun auch nicht – ok du konntest in aller Ruhe dein Süppchen unterschlagen, aber bei mir war alles korrekt: sollte 7,50 zahlen, wollte 8 zahlen und bekam auch 42 zurück.

  2. RT

    Ach, jetzt auf einmal war Olga nicht so schlecht…

  3. BOA

    Haben wir alle nicht mal klein angefangen??? OK das Fräulein Kellnerin hat nicht gerade einen übermäßig positiven Eindruck hinterlassen, aber immerhin haben wir eine Bestellung aufgeben können und haben in absehbarer Zeit auch das bekommen was wir wollten, das ist bei anderen Bedienungen nicht immer der Fall, sodass ich zusammenfassen würde: 5 von 10 Punkten erreicht.

  4. RT

    Okay, okay.
    In der Bar am CinemaxX am Potsdamer Platz kann man sich ja auch schon mal hinsetzen und nach 30 Minuten ohne Bedienung wieder gehen…
    So weit ist es ja an der Oranienburger nicht gekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert