Von Sommerfeld nach Cambridge

Gen England: Friedericke Fischer

MAZ Oranienburg, 31.8.2006

SOMMERFELD
„So langsam steigt die Spannung“, meint Friedericke Fischer aus Sommerfeld. Die 16-Jährige wird am Sonnabend von Berlin-Schönefeld aus nach England fliegen – und für ein Jahr dort leben.
Bis Juli 2007 wird sie das Impington Village College in Cambridge besuchen. Organisiert hat sie ihr Unternehmen selbst, ganz ohne Austauschorganisation. „Ich hatte mich vorher schon mal um ein Stipendium beworben“, erzählt Friedericke, „aber dafür war es schon zu spät.“ Über verschiedene Kontakte bekam sie die Telefonnummer des Colleges in Cambridge. „Ich musste mich erst überwinden“, aber dann rief sie im April im dortigen Sekretariat an. Daraufhin bekam die junge Sommerfelderin die Bewerbungsunterlagen zugeschickt. Die musste sie auf Englisch ausfüllen.
Es hat funktioniert, sie wurde angenommen. Am Montag beginnt also in Cambridge ihr Schuljahr in England. Zu ihrer Gastfamilie hat sie auch bereits Kontakt aufgenommen. Sie wird drei „Geschwister“ haben: ein achtjähriges Mädchen und zwei Jungs im Alter von 13 und 17 Jahren. „Was die Eltern machen, weiß ich noch nicht“, sagt Friedericke. „Wir haben aber schon miteinander telefoniert. Sie waren sehr nett. Mit dem Vater habe ich mich super verstanden. Die Mutter hatte dann mal bei uns angerufen, da war ich schon ein wenig geschockt. Ich hatte ein paar Probleme, sie zu verstehen.“
Dass sie ein Jahr in England verbringen wird, war „erst mal nicht so geplant. Aber dass ich ins Ausland gehen würde, war schon immer ein Traum.“ Weihnachten wird sie trotzdem in Sommerfeld verbringen. „Und mein Bruder kommt mich besuchen“, freut sie sich schon jetzt. „Die Entfernung ist ja nicht so weit.“
In England will Friedericke Fischer sehr viele Erfahrungen sammeln: „Ich möchte mein Englisch verbessern und etwas von der Lebenskultur der Engländer mitbekommen.“ Rausfinden will sie aber auch das: „Sind alle Engländer so fußballverrückt?“ Ein Foto ihres Gastbruders zeigt ihn in einem Fußballtrikot. „Wir haben beschlossen, dass wir ihm lieber kein Trikot der deutschen Nationalmannschaft schenken.“
Vermissen wird sie auf jeden Fall ihre Familie, ihre Freunde. Auch ihre Schule, das Oranienburger Runge-Gymnasium. Zu einem Großteil ihrer Leute wird sie per E-Mail Kontakt halten. „Außerdem habe ich mir eine Webcam angeschafft“, erzählt sie.
Morgen wird Friedericke Fischer erst mal ihren 17.Geburtstag feiern. Das neue Lebensjahr wird sicher sehr viele Erlebnisse für sie parat haben.


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