Österreich (2)

(1) -> 5.8.2006

Oh je, oh je. Wien und wir drei werden irgendwie nicht warm miteinander.
Als ich gestern den vorherstehenden Text im Internetcafé zu Ende geschrieben hatte, gelang es mir nicht mehr, ihn auch im Blog bei Radiopilot zu speichern. Auch das Rüberretten zu blog.de scheiterte. Nichts ging mehr. Wie ich aber feststellte, ging im ganzen Internetcafé nichts mehr. Lange Gesichter überall. Das Modem ist abgestürzt und ließ sich nicht mehr hochfahren. Aus die Mouse. Glücklicherweise hatte ich den Text kopiert und konnte ihn wenigstens noch ausdrucken.

Inzwischen sind uns auch freundliche Wiener und Wienerinnen begegnet. In einer kleinen Gaststätte war eine ältere Frau, der der Laden offensichtlich gehörte, sehr um uns bemüht. Allerdings war sie, wie man hören konnte, wohl keine waschechte Wienerin. Na ja, egal. Das Schnitzel war trotzdem gut. Nur B. hatte mit ihrer Kaffee-Melange so ihre Probleme. Das kleine Tässchen war nur halbvoll… Nun ja…

Ein Ausflugsziel in Wien ist auch das Schloss Schönbrunn. Das Schloss selbst ist zwar nicht besonders hübsch, dafür der Park drumherum umso mehr. Eine wunderschöne Anlage, zu der auch ein Zoo und ein Irrgarten gehört.
Highlight: Die Apfelstrudel-Show in der dortigen Konditorei. Apfelstrudel-Show? Das hört sich nach großer Gala mit Jauch und Gottschalk an. War aber „nur“ ein Acht-Minuten-Shöwchen, in der uns der Christopher, Wiener Bäcker, zeigte, wie man Apfelstrudel macht. Ist eigentlich eine lustige Sache, als Wien-Touri eine lockere Abwechslung.

Unbedingt ansehen sollte man sich auch das Wiener Rathaus, das Parlament und alle anderen historischen Gebäude rund um den Innenstadtring. Dort sieht man auch die Fiaker, die Pferdekutschen, die am Stephansdom abfahren (etwa 40 Euro für 20 Minuten).
Ziemlich toll finde ich auch die mitunter wahnsinnig langen Rolltreppen runter zur U-Bahn. Die wohl längeste fanden wir am Karlsplatz. Unbedingt vorbei gehen, sollte man natürlich auch am Hotel Sacher. Drinnen sieht es sehr nobel aus.
Ein Flop aus meiner Sicht war leider die Austellung über Sigmund Freud, die in seiner ehemaligen Wohnung gezeigt wird. Ich finde es nicht wirklich interessant, wie genau er gelebt hat. Auch nicht, wie seine Schriftstücke aussahen. Lieber hätte ich gern ein paar Dinge ausprobiert – weiß auch nicht so genau… In der Hinsicht fand ich das schon mal erwähnte Klangmuseum klasse. Und übrigens in Teilen auch die Ausstelung über die wilden 60er im Museum für modernde Kunst.
Hochspannend war dagegen widerrum der Zentralfriedhof, der zwar ein wenig außerhalb der Stadt liegt, aber mit der Straßenbahn super zu erreichen ist. Wie gedachten Mozart, Beethoven und Co. Auch sonst gibt es sehr viel zu sehen und zu lesen auf dem weitreichenden Gelände.

Drei Phänomene: Momentan wird in Wien darüber diskutiert, die Bus- und Straßenbahnhaltestellenschilder abzuschaffen. Sie sind momentan halbrund bzw. oval. In Zukunft soll einheitlich ein „H“ stehen.
Heute, am Sonnabend, hingen plötzlich in der ganzen Stadt an den Laternen Tütchen mit den aktuellen Tageszeitungen. Jeder konnte das Geld dafür in eine kleine Kasse (in A: Kassa) stecken. Wäre gar nicht groß aufgefallen, wenn man die Zeitung einfach so genommen hätte. Aber es scheint zu funktionieren.
Zeitungskioske gibt es kaum. Dafür gibt es überall in Bahnhöfen und auf den Straßen Zeitungshändler, die ihre Ware auf dem Boden ausbreiten. Und bei Unwetter? Gibts dann keine Zeitung in Wien zu kaufen. Gibt’s schon, aber die werden dann zugedeckt. Ich behaupte, dass der Umsatz besser wäre, gäbe es mehr Zeitungsläden. An den „Ständen“ traut man sich kaum mal zu schmökern, greift also nur zu, wenn man sowieso eine Zeitung kaufen will.

Was die Preise in Österreich angeht, gilt das Land als teures Pflaster. Kann ich weniger bestätigen. Zumindest die Preise in der Stadt in den Restaurants und Cafés können sich mit denen in Berlin messen. Städte sind immer ein wenig teurer. Wer sich dessen sich bewusst ist, sollte auf solche Trips verzichten.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Eine Antwort zu „Österreich (2)“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert