Warum Hohen Neuendorf bei der S-Bahn herausragend ist
MAZ Oranienburg, 9.3.2006
HOHEN NEUENDORF
Jeden Morgen fährt der 19-jährige Felix aus Oranienburg zu seiner Zivildienststelle in den Berliner Bezirk Wedding. In Oranienburg setzt er sich in die S-Bahn der Linie 1.
Bevor der Zug in die jeweiligen Bahnhöfe einfährt, werden alle Fahrgäste informiert: „Nächste Station: Lehnitz.“ Und später: „Nächste Station: Borgsdorf.“ So geht das munter weiter. Nur Hohen Neuendorf bildet eine Ausnahme. Hier heißt es: „Nächster Bahnhof: Hohen Neuendorf.“ Während sämtliche Haltepunkte der S-Bahn als Station bezeichnet werden, bekommt Hohen Neuendorf eine Extrawurst, den Bahnhof.
Warum ist das so? Mit dieser Frage wandte sich Felix an die MAZ. Nachfrage bei Ingo Priegnitz, dem Pressesprecher der S-Bahn-Berlin-GmbH. Doch so spontan kann er diese Frage nicht beantworten. Allerdings: „Das Wort Station ist international verständlicher“, erklärt er. Weshalb neuerdings dieses Wort anstatt des Bahnhofs auch in der Anzeige in der S-Bahn auftaucht.
Texte wie „Nächste Station: Birkenwerder. Übergang zum Regionalverkehr.“ werden auch nicht im Ganzen aufgenommen. Ingo Priegnitz erklärt: „Das Ganze wird aus Versatzstücken zusammengesetzt.“ Die Einzelelemente, also „Nächste“, „Station“ und der Name der nächsten Haltestation, werden, je nach Bedarf, zusammengefügt. „Das alles wurde in einem Tonstudio produziert“, erklärt der S-Bahn-Sprecher. Die Stimme gehört übrigens Ingo Ruff, der auch die Stationen im Regionalverkehr in vielen Regionen Deutschlands ansagt.
Bleibt als Erkenntnis: Hohen Neuendorf ist im S-Bahn-Verkehr immer noch etwas Herausragendes.
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