Crash

Fast acht Jahre blieb ich von Unfällen verschont (-> Blog vom 18.6./1.12.1998). Heute Nacht war die Schonzeit vorbei. Leider.
Gegen 1.50 Uhr auf der Bernauer Straße in Oranienburg. Ich komme aus Richtung Schmachtenhagen, habe das erlaubte Tempo drauf. Die Straßenverhältnisse sind okay, von der angekündigten Glätte ist nichts zu spüren. Noch.
Auf der Fahrt von Berlin dachte ich mehrmals: Gut, dass es doch nicht glatt geworden ist. Und: Meine Reifen sind ja erstaunlich gut. Und: Denk das lieber nicht. Noch bist du nicht zu Hause.
Irgendwann wird aus der Asphaltstraße ein Kopfsteinpflaster. Als ich es befahre, merke ich schon, dass irgend etwas nicht stimmt. Ich habe keinen Halt mehr, schlingere hinten nach links und rechts. Ich kann weder bremsen, noch beschleunigen, noch heftige Lenkbewegungen machen.
Ich bekam es nicht in den Griff. Ich schleuderte leicht nach links.
Da ist der Baum. Nein! Scheiße! Nein! Stop!
Der Baum kommt näher. Seitlich von mir.
Gleich. Gleich.
Es knallt ein wenig.
In meiner Wahrnehmung muss ich seitlich gegen eine Holzbegrenzung gedonnert sein. Ich prallte ab und schleuderte zurück auf die Straße.
Ich würge den Motor ab.
Ich stehe quer auf der Bernauer. Auf der spiegelglatten.
Ganz ruhig bleiben.
Mir ist nichts passiert.
Der Motor springt wieder an. Ich will anfahren, doch das ist bei der Glätte nicht so einfach. Ich biege in die Koblenzer Straße ein, parke dort das Auto.
Ich steige aus. Will mir das Elend ansehen. Tief durchtamen. Es ist ja alles nicht so schlimm.
Und tatsächlich: Glück gehabt. Auf den ersten Blick gibt es nur leichte Schäden vorne rechts. Das Nummernschild und ein Nebelscheinwerfer sind abgefallen. Leichte Dellen an der Stoßstange.
Ich laufe zum Unfallort. Niemand scheint was bemerkt zu haben. Oder doch? In einem der Häuser brennt Licht.
Ich sammle alles ein, was mir gehört. Das Wichtigste: mein Nummernschild.
1998 hatte ich einen ähnlichen Unfall, habe erst am nächsten Tag den Schaden gemeldet – und hatte eine Anzeige wegen Fahrerflucht am Hals.
Ich gehe auf Nummer Sicher und rufe die Oranienburger Polizeiwache an. Gut 15 Minuten später kommt ein Wagen. An der Einfahrt zur Koblenzer Straße kommt auch er kaum weiter, wegen des Glatteises.
Der Polizist schliddert mit mir zum Unfallort. Einer der Holzpflöcke ist rausgebrochen.
Ich werde verwarnt. Ein Bußgeld gibt es wegen der Witterung nicht. Was die Holzbegrenzung angeht, werde ich sicherlich irgendwann ein Schreiben bekommen, wobei der Polizist nicht weiß, ob die der Stadt oder den Anliegern gehören. Die Holzdinger haben jedenfalls mich und mein Auto vor Schlimmerem bewahrt.
Ich lege alles, was beim Unfall abgefallen ist, in meinen Kofferraum und fahre nach Hause. Aber gaaanz langsam…


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Kommentare

2 Antworten zu „Crash“

  1. Sabi

    wat soll ick sagen? ick bin SCHOCKIERT…mann mann mann, wat machst du bloß?
    aber es war ja och versammt glatt! ich wollte um halb eins mit bär vom bahnhof nach hause fahren. vollkommen sicher, dass es sooo glatt ja nun nicht sein kann, schwangen wir uns auf unsere drahtesel. nach einigen metern fiel mir der merkwürdig mattglänzende boden auf und ich beschloss mit den füßen ma zu testen, wat genau da vor sich geht. währenddessen bretterte bär noch munter über den holprigen weg. es war spiegelglatt! ich sprang gleich vom rad und auch bär überzeugte sich per fußtest vom glatteis. schnell war klar: wir gehen zu fuß…was sich aber nicht wirklich als einfacher erwies. für den weg vom bahnhof bis nach hause brauch ich sonst 10 minuten. gestern 30. ich will sommer!!!

  2. RT

    Ich will Winter! Nur ohne Glatteis.

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