Bahnbekanntschaften: Gezählt

Wintereinbruch in Berlin-Brandenburg. Tatsächlich hatte ich den Eindruck, dass die Bahnen heute voller waren als sonst. Noch voller.
Als ich am Bahnhof Thielplatz in die U-Bahn stieg, saßen an beiden Enden der Bank je eine Frau mit einem Block in der Hand. Beide jeweils so dick, dass wohl insgesamt ein Sitzplatz wegfiel. Beide starrten auf die ihnen am nächsten liegende Tür und machten Striche. Sie zählten die Leute. Alle, die ausstiegen und alle, die einstiegen. Ich saß neben einer der Frauen. Sie hatte einen Zettel in der Hand, auf der die gesamte Fahrtroute der U3 Richtung Nollendorfplatz mit Abfahrtszeiten vermerkt war. An jeder Haltestelle machte sie ihre Striche. Und die andere Frau machte das gleiche an ihrer Tür.
In Spichernstraße musste ich umsteigen und wurde wieder zu einem Strich auf der Liste. Als ich in Richtung Treppen an den anderen Waggons vorbei lief, stellte ich fest, dass in allen Wagen je drei Leute saßen, die jede Bewegung an den Türen zählten.
Nett, dass die BVG einen solchen Aufwand betreibt, um ganz genaue Fahrgastzahlen zu ermitteln. Was das kostet…
Sollen nicht bald die BVG-Preise wieder erhöht werden?


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Kommentare

2 Antworten zu „Bahnbekanntschaften: Gezählt“

  1. Krizz

    Wahnsinn was alles so in meiner Abwesenheit passiert. Na die U3 ist ja auch recht eigenartig aber auch sehr familär. So gemütlich, weil die ja so klein ist wie die U1, U2 und U4. Lass mich raten: Du bist in Spicherstraße in die U9 Richtung Osloer Straße gestiegen?

    Ich bin ja für ein Öffentlichen-Verkehrsmittel-Benutzer-Forum, um dann mal gewaltig Dampf abzulassen…

  2. RT

    Och, ich bin mit dem ÖPNV eigentlich ganz zufrieden. Richtig, von Spichernstraße fahre ich 2 Stationen bis zum Zoo und steige dort in den RE5 nach Rostock/Stralsund.
    Auf der U2 fahren übrigens nicht ausschließlich die „kleinen“ Wagen, sondern auch der schicke durchgehende Zug.

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