Nicht nur Unterlegmucke

Das Oranienburger Jazzkomplott stellt am 16.April seine CD vor / Im Mai nach Koblenz

MAZ Oranienburg, 6.4.2005

ORANIENBURG

Treffpunkt im ehemaligen Armyshop in der Bernauer Straße in Oranienburg. Während an diesem Sonnabendnachmittag nebenan vor der Milchbar die Leute sitzen und gemütlich ihr Eis schlecken, sitzen und stehen die fünf Jungs vom Jazzkomplott in ihrem improvisierten Proberaum und gehen ihre Stücke durch.
Zweimal pro Woche treffen sich Hannes Rössler (19), Clemens (17) und Konrad Litschko (20) sowie Thomas Braune (20) und Christian Lippert (18) zur Probe. „In der jetzigen Besetzung gibt es uns seit eineinhalb Jahren“, erzählt Saxophonist Hannes Rössler.
Donnerstags treffen sie sich in der Oranienburger Musikschule. „Der Lehrer Dirk Höseler gibt uns dort öfter Tipps“, meint Konrad, der Pianist. „Die Musikschule vermittelt uns auch schon mal Auftritte“, ergänzt Schlagzeuger Clemens. Am Wochenende probt das Jazzkomplott privat, bei einem der Jungs in Oranienburg, Sachsenhausen oder Borgsdorf.
Jazz, Funk und Fusion benennen sie ihre Stilrichtung. „Rockig und funkig“, meint Hannes. „Und auch Swingelemente.“ Konrad fasst zusammen: „Also nicht so das altbackene Verständnis von Jazz.“ Clemens schiebt hinterher: „Wir toben uns da schon so ein bisschen aus.“ Ideen für neue Songs kommen durch diverse CDs oder auch vom Landesjugendjazzorchester, in dem Clemens, Hannes, Christian und Thomas Mitglieder sind. „Neuerdings sind auch zwei Eigenkompositionen von Hannes dabei“, erzählt Konrad. „Ich komme dann mit einem Zettel, wo alles draufsteht, in die Probe. Und dann geht’s weiter“, erzählt Hannes.
In den vergangenen Monaten hatte das Jazzkomplott schon die verschiedensten Auftritte. „Es gibt Gigs, bei denen es kein Geld dafür gibt und die Leute auch gar nicht zuhören“, meint Hannes Rössler. „Unterlegmucke“ nennen das die Jungs: „Man macht sein Ding und die machen ihr Ding. Das ist wie eine öffentliche Probe.“
Den wohl besten Auftritt erlebten die fünf Jungs im Mai 2004. „Da hatten wir mehrere Auftritte in New York“, erzählt Konrad. Zustande gekommen ist das durch einen Jugendaustausch. „Vorher war eine Band bei uns zu Besuch, dafür durften wir danach in die USA reisen.“ Clemens grinst: „Einige der Zuhörer wollten sogar Autogramme von uns haben.“ Hannes ergänzt: „Die klatschenden und jubelnden Leute waren sehr wohltuend.“
Im Mai steht der nächste große Höhepunkt an: Jazzkomplott ist bei „Jugend jazzt“ in Koblenz vertreten. Vorher hatte die Band den Brandenburger Ausscheid in Potsdam für sich entschieden. In Koblenz treten vom 5. bis 8.Mai Jazzbands aus ganz Deutschland an. Zu gewinnen gibt es CD-Aufnahmen oder die Teilnahme an einem Konzert, das vom Deutschlandfunk im Radio übertragen wird. „Oft wird man dort auch von Veranstaltern angesprochen“, erzählt Hannes. Insofern ist der Auftritt in Koblenz auf jeden fall eine große Chance. Egal, was am Ende dabei herauskommt.
Zuvor aber wird Jazzkomplott auf einer Record-Release-Party im Oranienburger Weidengarten die CD „Ausverkauft!“ vorstellen. Der CD-Titel ist natürlich ironisch gemeint und soll an Zeiten erinnern, „wo wir schon mal vor zehn Zuhörern gespielt haben“, erzählt Konrad. Die Aufnahmen fanden im Masterix-Studio in Berlin-Marzahn statt.
Am Sonnabend, 16.April, die große Party im Weidengarten. „Natürlich wird dort auch unsere CD zu haben sein“, fügt Clemens hinzu.
Und in der Zukunft? Hannes: „Da hoffen wir auf größere Auftritte mit tollen, interessierten Zuhörern.“

www.jazzkomplott.de.vu


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