Germany 12 Points

SA 12.03.2005, 20.15 Uhr, Das Erste

Den Höhepunkt des ganzen Abends, Gracias geplatzter BH, hat am Sonnabend keine Kamera eingefangen. Es hätte die verschnarchte ARD-Show „Germany 12 Points“ wenigstens eine Spur interessanter gemacht. Langweilige Songs und Interpreten, ätzende, komplett einfallslose Einspieler stellten die Künstler vor. Dazu ein schleimiger Reinhold Beckmann. Selten wurde eine Show, die angeblich jugendlich-frisch sein soll, so gegen den Baum gesetzt. Während Ellen ten Damme weniger singt und dafür mehr akrobatische Übungen auf der Bühne zeigt, redet Stefan Gwildis im Interview mit Milka im Greenroom nur Mist und macht so den Eindruck eines aufgeputschten Alkoholikers. Den Song der Band Allee der Kosmonauten hat Gott höchstpersönlich geschrieben, wie der Sänger der Gruppe meinte. Da stellen sich mir folgende Fragen. Erstens: Warum heißt „Sein Lied“ nicht „Mein Lied“, wenn Gott es geschrieben haben soll. Zweitens: Bekommt Gott als Songschreiber auch die Gebühren von der GEMA? Und hat die GEMA Gotts Adresse? Wie schlimm es tatsächlich um die Show steht, zeigt, dass sogar Grand-Prix-Greis Ralph Siegel wieder mitmachen durfte. Das heißt, in Wirklichkeit schlich er sich mit falschem Namen ein. Seinen Song „Miracle Of Love“ musste er zwei Jahre verstecken, sagt er. Weil er ja nicht mitmachen durfte. Gut so, es war schön ohne ihn. „Miracle Of Love“ hat Siegel geschrieben, weil er seine Schützlinge Nicole Süßmilch und Marco Matias (bitte, lass es Künstlernamen sein!!) „so toll“ fand. Ach, er kannte die beiden vor zwei Jahren also schon? Warum hat er sie dann nicht noch länger versteckt? „Verstecken“ ist ein gutes Stichwort, denn Gracia ist bei dem ARD-Show-Gerümpel als Siegerin hervorgegangen. Mit einem Song, bei dem beim Contest-Finale im Mai ein Ruck durch das Publikum in Kiew gehen wird. Wegen des durch ihren Gesang ausgelösten Feueralarms. Unklar ist, warum die ARD mit dieser Show ein Festival der Langeweile bot. Vor allem nach Raabs gelungenem „Bundesvision Song Contest“ im Februar.


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