Theater-AG des Marie-Curie-Gymnasiums zeigte das Stück „Black Heaven“
MAZ Oranienburg, 30.9.2004
HOHEN NEUENDORF
Eine Disco irgendwo auf dem Land. Eine Gruppe von Mädchen hat sich vor der Tür versammelt, als plötzlich Ulli auftaucht. Ulli ist neu in dem Ort, kommt aus Frankfurt. Aus einer großen Stadt, in der alles ein wenig anders ist. Auf Lara macht er Eindruck. Als er kleine grüne Tabletten, Muntermacher, auspackt, ist sie erst einmal entsetzt, warum man so etwas nimmt, probiert sie dann aber doch aus.
Mit der Drogenproblematik beschäftigte sich das Stück der Theater-AG des Hohen Neuendorfer Marie-Curie-Gymnasiums am Dienstagabend. Seit dem vergangenen Schuljahr arbeitete die Gruppe am Stück „Black Heaven“ von Peter Haus.
Lara scheint in einen Teufelskreis geraten zu sein. In der Schule ist sie nur noch müde, ihre Leistungen verschlechtern sich. Und dann findet ihre Freundin in ihrer Tasche auch noch eine Spritze.
Die Theater-AG wollte ein Stück zum Thema Drogen aufführen, weil sie meinte, „das wäre an unserer Schule ein Problem“, erklärt Angelika Pfeiffer, die Leiterin der Theater-AG, an der sich Schüler von der achten bis zur 13.Klasse beteiligen. Ob sich die Schüler aber tatsächlich mit diesem sehr ernsten Problem auseinander gesetzt haben, muss angezweifelt werden. Stattdessen setzten die jungen Schauspieler im Stück mehr auf Witzigkeit. Über ihre eigenen Gags im Text mussten sie stellenweise selbst lachen. Immer wieder fielen sie aus ihren Rollen.
Die eigentlich sehr ernste Szene, in der Lara aus Geldmangel anschafft und mit einem Freier mitgeht, wurde zur Parodie. Große Teile des Publikums mussten über den Freier in Lederjacke und mit Sonnenbrille lachen.
Aus dem sehr moralischen Stück von Peter Haus, das leider auch nicht wirklich Wege aus der Drogenhölle aufzeigte, wurde am Curie-Gymnasium stellenweise ein Komödien-Event. Über Drogen wird im Publikum kaum jemand nachgedacht haben. Wohl eher darüber, wie witzig die eine oder andere Stelle war. So hat die überaus ernste Thematik leider ihre Wirkung verfehlt.
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