Fernsehen: Ein Alptraum

Bernd das Brot verbringt das Fest mit lauwarmer Mehlsuppe

MAZ Oranienburg, 24.12.2003

Ohne Zweifel gehört Bernd, das Brot, zu den „Newcomern“ des Jahres 2003. Eigentlich beim Kinderkanal von ARD und ZDF für ein jüngeres Publikum gedacht, erreichte er schnell auch unter Jugendlichen Kultstatus. Denn von 21 bis 6Uhr, wenn der KI.KA eigentlich Sendepause hat, füllt Kastenbrot Bernd diese Nachtlücke. Außerdem ist er jeden Sonnabend um 11.30Uhr bei „Chili TV“ mit dabei und moderiert jeden Abend um 20.55Uhr in „Bravo Bernd“ seinen eigenen Wetterbericht. Dabei möchte er eigentlich nicht wirklich ein Star sein. Der Eindruck scheint nicht zu trügen, dass ihm das alles ziemlich auf die Nerven geht. MAZ-Mitarbeiter Robert Tiesler fragte mal bei Bernd nach.

Wie wirst du Weihnachten verbringen?

Bernd: Mit einer Tasse lauwarmer Mehlsuppe, vor der Raufasertapete meiner Südwand.

Sag mal Bernd, wie alt bist du eigentlich? Und was machst du, damit du nicht verschimmelst? So ein Brot hält doch nicht ewig…

Bernd: Da ich in diesem Zusammenhang nur ungern an mein Haltbarkeitsdatum erinnert werde: nächste Frage, bitte.

Wie bist du bloß an Briegel, den Busch, und Chili, das Schaf, geraten?
Gehen dir die beiden nicht mächtig auf die Nerven? Sie ärgern dich ja immer ganz schön…

Bernd: Tja, geh’ zum Fernsehen, hat man mir gesagt, werd’ berühmt, lern’ interessante Leute kennen… Und das ist dabei herausgekommen: ein Alptraum.

So, Bernd, jetzt mal ganz ehrlich: Hast du eigentlich schon irgendwelche Star-Allüren an dir bemerkt?

Bernd: Wenn meine Garderobe nicht auf die ideale Backtemperatur vorgeheizt ist, kann ich schon ein bisschen ungemütlich werden.

Wenn dir jemand eine große Abendshow anbieten würde, was müsste das sein, damit du ja sagst?

Bernd: Die große Testbild-Gala.

Von dir ist sogar schon eine CD auf dem Markt. „Tanz das Brot“ heißt sie. Musstest du dazu überredet werden, diesen Song aufzunehmen?

Bernd: Sagen wir es so. Sie haben ein Rudel hungriger Enten vor die Tür des Aufnahme-Studios gestellt, so lange bis ich fertig gesungen hatte.
Wenn es das ist, was du „überreden“ nennst, dann würde ich die Frage mit „Ja“ beantworten.

Was glaubst du, mögen deine Fans besonders an dir?

Bernd: Fans? Ich wusste gar nicht, dass ich Fans habe… Moment, ich muss sofort mit meinem Manager sprechen…

Halt, einen kleinen Augenblick noch! Hast du eigentlich einen Vorsatz fürs nächste Jahr?

Bernd: Nie wieder Fernsehen.

Na, dann mach’s mal gut, schöne Weihnachten und grüß’ Briegel und Chili von mir.


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