SO 16.11.2003, 20.15 Uhr, Das Erste
Der Schlachter kann gerade noch verhindern, dass seine Frau hinter der Ladentheke vergewaltigt wird. Er reißt den Mann weg von der Fleischerin und schubst ihn gegen die Haken an der Wand. Ein wenig zu doll, denn der Vergewaltiger wird auf eben diesen Haken für immer stillgelegt. Viel Blut war kaum zu sehen, der Ekelfaktor hielt sich in Grenzen. Nun gut, nicht bei jedem Fernsehzuschauer. Für die Macher der Zeitung mit den vier Buchstaben reichte das, um einen TV-Skandal auszurufen. Ihre bange Frage: Für so viel Gewalt noch höhere Fernsehgebühren zahlen? Dabei war der Gewaltfaktor im „Tatort“ durchaus schon mal höher. Und wenn bei „Emergency Room“ auf ProSieben, also im Privatfernsehen, der Arm eines Arztes in den Rotorblättern eines Hubschraubers zerfetzt wird, ist das weniger dramatisch und ekelhaft? Es ist wohl eher ein peinlicher Versuch, die Debatte um die Erhöhung der GEZ-Gebühren anzufachen.
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