Der große ABBA-Abend

Es gibt Momente, da ärgert man sich ganz gewaltig, dass man weder eine Videokamera noch ein Diktiergerät dabei hat, um alles, was gerade passiert, festhalten zu können. Gestern war so ein Moment.
Es hatte etwas von einer Klassenfahrt. Der „Alte Gutshof“ in Strausberg, eine Art Jugendherberge. Ein großes Zimmer mit sechs Doppelstockbetten. Darin sind drei der Bands einquartiert, die am RockPopJazz-Festival des Landes Brandenburg teilnehmen. Auch Greensession. Man kann nicht gerade behaupten, dass man vom Fußboden des Raumes essen könnte. Flaschen, Papier, Sand, Rucksäcke, Decken, diverse Instrumente – alles liegt wie wild im ganzen Zimmer verstreut.
Rafi, Flo und Benny sind vom ersten Konzerttag, der gerade zu Ende gegangen ist, ein wenig geschafft. Die drei haben sich in ihre kleine Ecke verzogen und bereiten sich noch einmal auf ihren Auftritt am Sonnabend vor. Christoph kam erst heute dazu. Er bereitet sich auf den Wettbewerb „Bester Schlagzeuger Brandenburgs“ vor, bei dem er den 2.Platz erreichte.
Die Stimmung auf dem Zimmer ist gut, auch die anderen spielen auf ihren Instrumenten, auch wenn der Alkoholpegel bei einigen von ihnen schon bedenklich hoch ist. Flo haut in seine Klaviertasten und nervt Rafi mit diversen ABBA-Songs.
„Ihr seid die von Greenspirit, oder?“, fragt jemand von der anderen Band. Und dann kommt der Moment der Wahrheit: „Wieso heißt ihr eigentlich Greensession?“ Die Frage können die Jungs ja bekannterweise selbst nicht mehr so genau beantworten. So lenkt Rafi auch geschickt vom Thema ab. Benny, der es sich auf Flos Liege bequem gemacht hat, ist inzwischen eingeschlummert. Auch einige andere liegen schon in ihren Betten. Der Abend in der Herberge neigt sich dem Ende zu. Und keine Kamera, kein Diktiergerät weit und breit. Echt schade.


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