Der Student (2)

-> 31.10.2000

Seit einigen Wochen bin ich nun schon Student der Berliner Humboldt-Universität. Und als solcher ist man nie allein. An einigen der angebotenen Veranstaltungen ist das Interesse riesig. Hier gibt es einen wahren Ansturm.
So kommt es schon mal vor, dass in einem Raum, so groß wie ein ganz normales Klassenzimmer in der Schule, etwa 80 Leute sitzen. Dabei geht es doch nur im Literatur im Mittelalter! Es sind so viele, dass nicht einmal mehr die Stühle aus den Nachbarräumen ausreichen, um den Bedarf zu decken. Was bleibt einem also übrig, als das Ganze vom Boden aus zu verfolgen. Das mit dem Stundenplan, den man sich selbst zusammenstellen durfte, hat inzwischen doch noch ganz gut geklappt. Nun müssen die Seminare und Vorlesungen, die man eingeplant hat, auch noch stattfinden. Was nicht unbedingt immer der Fall ist. „Diese Veranstaltung muss leider ausfallen“, kann es da schon mal heißen. Und sie fallt nicht nur heute aus – sondern für das gesamte Semester … Tolle Wurst… Natürlich finden um diese Uhrzeit auch keine Veranstaltungen statt, zu denen man stattdessen gehen könnte. Also fangt die Stundenplan-Bastelei wieder von vorn an.
Studieren kostet nix. Das ist ein Trugschluss. „Dieses Buch ist für unser Seminar dringend notwendig. Ich lege es Ihnen wirklich ans Herz, dass Sie es sich kaufen.“ Okay, man hat’s ja. Schon jetzt, drei Wochen nach Semesterbeginn, hat sich ein dreistelliger Betrag für Bücher ergeben.
Und habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass Latein eine echt tolle Sprache ist? Nein? Das ist nämlich wirklich so. Sagen zumindest viele gebildete Leute. Leute, die es hintei sich haben. Oder Lehrer. Ict denke das jedenfalls nicht Die Stunden sind jedes Ma der „Höhepunkt“ des Ta ges … Wollte ich nur mal so gesagt haben.
Mein tiefes Mitgefühl allen, die das Latein-Los gezogen haben.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert