Mathematik ist kein Problem

Alle zwei Wochen treffen sich Schüler im Henriette-Gymnasium zum gemeinsamen Rechnen

MAZ Oranienburg, 1.11.2000

ORANIENBURG
„Produkt von vier aufeinander folgenden Zahlen: p. Gesucht: größter Teiler < p." Eine Aufgabe, mit der wohl jeder Schüler sehr gut zurechtkommen wird. Na gut, nicht wirklich jeder. Aber die Chance, das's die Mitglieder des Kreisclubs Mathematik darauf kommen werden, ist schon ziemlich hoch. Alle zwei Wochen treffen sich Schülerinnen und Schüler aus Oberhavel in den Räumen des Oranienburger Louise-Henriette-Gymnasiums, um das zu tun, was sie in der Schule am liebsten machen: Mathematik. Das ist auch das Lieblingsfach der 15-jährigen Jenny Schulz aus Hennigsdorf. „Mathematik interessiert mich", sagt sie, „es ist das einzige, was ich wirklich kann." Der Unterschied zum normalen Mathe-Unterricht in der Schule sei, dass in der Schule ein schnellerer Wechsel von Thema zu Thema stattfindet, meint sie weiter. „Häufig wird aber auch gewartet, bis es alle kapiert haben." Als Jenny in der 4. Klasse war, bekam sie eine Einladung, am Club teilzunehmen. Seitdem hat sie auch jedes Jahr an der Mathematik-Olympiade teilgenommen. Ihre bisher beste Platzierung war Rang zwei. Und auch in diesem Jahr wäre sie gerne wieder unter den ersten drei. „Entscheidend ist nicht die Anzahl der Punkte, die auf dem Zeugnis stehen, sondern, dass man etwas daraus macht", ist sich Ralf Prüfer, einer der Lehrer im Mathematik-Club, sicher. „Die Kinder sollen das logische Denken erlernen, das man ja nicht nur im Mathematik-Unterricht braucht." Problemanalysen seien auch in anderen Unterrichtsfächern als auch in der Praxis immer wieder erforderlich. So sind die Aufgaben auch nicht immer einfach zu losen. Die Schüler sollen darüber nachdenken, wie sie bei der Problemlösung vorgehen. Der Kreisclub Mathematik schreibt jedes Jahr Schulen an, um neue Mitglieder zu bekommen. Begabte Mathematiker aus den 3. und 4. Klassen haben die Möglichkeit einzusteigen. Für Ältere ist das schon schwieriger. „Da Öffnen wir uns nur den Schülern, die wirklich gut sind oder von anderswo hierher gezogen sind", meint Ralf Prüter. Acht bis zwölf Schüler aus den Klassen 6 bis 13 schickt der Club jährlich zur Landesolympia: de. Vor kurzem wurde dafür in einem „Mathe-Lager" in Neuendorf ein Wochenende lang geübt. „Die Schüler haben hier sehr viele Aufgaben gelöst", erzählt Ralf Tschammer, der ebenfalls einer der Mathe-Club-Gruppen unterrichtet. Doch zunächst steht erst einmal vom 7. bis 9. November die Kreis-Mathematik-Olympiade in der Aula des Louise-Henriette-Gymnasiums an. Etwa 400 Schülerinnen und Schüler werden daran teilnehmen. Besonders froh sind Ralf Prüter und Ralf Tschammer darüber, dass das brandenburgische Bildungssystem, insbesondere der Landkreis Oberhavel, diese besonderen Mathematik-Stunden recht gut fördert. „Hier zeigt unser Bildungssystem einmal seine guten Seiten", meint Tschammer. Es sei selten der Fall, dass die Bildung, hier die Mathematik, so gut gefördert werfte. Oranienburg und der Landkreis seien eines der wenigen Mathematikzentren in Brandenburg.


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