Das alte Rom liegt in Vehlefanz

Teilnehmer des Sommerlagers der Freikirche sind ausnahmslos begeistert

MAZ Oranienburg, 23.8.2000

VEHLEFANZ
Die Ankunft im Sommerlager der Freikirchen Schwante und Oranienburg war triumphal und wurde mit einem Wildschweinbraten gefeiert. Am Sonnabend machten sich die als Römer verkleideten Teilnehmer im Alter von zehn bis 13 Jahren von der Oranienburger Orangerie auf nach Vehlefanz. In der Germendorfer Kiesgrube wurde das Nachtlager aufgeschlagen. Vom Regen blieben sie größtenteils verschont, erst als sie am Abend unter der Plane saßen, begann, es zu schütten.
Das diesjährige Sommerlager am Mühlensee in Vehlefanz steht unter dem Motto „Die alten Römer“. Wer durch das Hauptportal mit der Aufschrift „Roma“ das Lager betritt, fühlt sich durchaus wie in einem „Asterix“-Film, Rund um die aufgebauten Zelte herrscht ein geschäftiges Treiben. Mit dem Bauholz, das sie zur Verfügung gestellt bekommen haben, basteln die Teilnehmer kleine Sitzbänke oder Zäune, um „ihren“ Grund und Boden abzugrenzen. Am Ende soll es eine richtige Infrastruktur mit Eingangstoren und Wachtürmen geben.
Die Kinder sind in mehrere Gruppen, in Familien mit Namen wie „Mauretania“ oder „Apollinaris“ eingeteilt. Zu jeder dieser Gruppen gehören jeweils zwei Betreuer, die ein wenig auf alles acht geben und den kleinen Römern zur Seite stehen.
Der Zeitplan ist voll. So soll im Laufe der Woche ein Dampfbad gebaut werden, erzählt einer der Organisatoren, Karl-Dietmar Plentz. Denn „wir wollen mehr als nur die römische Armee vermitteln“. Plentz spielt in dem am Sonnabend begonnenen und im täglich fortgesetzten Theaterstück den Centurio. „Die Kinder sind jedes Mal gespannt, wie es weiter geht“, freut er sich. Nicht nur in dem Theaterstück sollen auch die christlichen Werte der Freikirche nicht zu kurz kommen. „Wir erzählen von unserem christlichen Glauben, von der biblischen Botschaft“, sagt Karl-Dietmar Flentz. „Aber wir machen das sehr dosiert, setzen das spielerisch um. Die Kinder nehmen die Botschaft sehr gut an.“ Und das, obwohl viele der Teilnehmer gar nicht in der Kirche sind.
„Die Kinder haben sich sehr schnell eingelebt und sind super mit dabei“, meint der 20-jährige Daniel Crüger, der für die technische Überwachung zuständig ist. „Das Bauen gefällt mir am besten“, erzählt Aaron Layter (12) aus Oranienburg. „ Der Marsch war aber ganz schön anstrengend, aber wir laben genug Pausen gemachit“ Auch der 12-jährige Martin Falkenberg aus Schwante ist begeistert. Er ist schon jetzt felsenfest davon überzeugt, dass er und seine Gruppe am Ende einen der ausgelobten Pokale bekommt: „Wir sind eben sehr fleißig und bauen schön.“
Mit dem Essen, das es in einem großen Zelt der Feuerwehr gibt, können bisher auch alle ganz zufrieden sein. So gab es am Montag Nudeln mit Tomatensoße. Vor Ort gibt es außerdem eine Gulaschkanone und einen Pizzaofen. Doch das Essen müssen sie sich redlich verdienen, denn zu den Aufgaben der Kinder gehören auch die Nachtwache in zwei Schichten, der Tischdienst und das Sauberhalten der Toiletten, „Bei der Nachtwache schlafen die Kids aber schon mal ein“, schmunzelt Daniel Crüger.
Betreut werden die Kinder von Mitarbeitern der Kirchengemeinde. „Viele davon sind beruflich im Sozialbereich tätig.“ Sven Volkmann vom Leitungsteam erzählt weiter, dass zur Vorbereitung des Sommerlagers auch Schulungen über den Umgang mit Kindern stattgefunden haben.
Am Sonntag, dem letzten Tag im Sommerlager, können sich die Eltern, aber auch alle anderen Interessierten, selbst ein Bild vom „alten Rom“ machen. Dann findet ab 9.30 Uhr ein Tag der offenen Tür statt, die Abschlussveranstaltung beginnt um 10 Uhr.


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