Fernsehverbot

Stellt euch folgende Situation vor Tumulte im Bundestag! Gerhard Schröder sitzt bockig in seinem Sessel und ist kurz vorm Weinen. „Nein, ich will nicht gefilmt werden. Immer wenn das Fernsehen mich aufnimmt, werde ich total nervös!“ Auch Joschka Fischer ist Gerhards Ansicht: „Und außerdem will der Westerwelle sich vor den Kameras nur wieder wichtig machen!“ Würde diese Situation tatsächlich einmal eintreten, es wäre das Ende von Phoenix.
Auf kleinerer Ebene hat Oberhavel TV das gleiche Problem – aber in echt! im Oranienburger Kreistag ivird mit Beginn jeder Sitzung per Handzeichen entschieden, ob gefilmt werden darf oder nicht. – Es darf nicht gefilmt werden. Nie, Oberhavel TV muss sich damit begnügen, in Sitzungspausen ein paar Statements unserer tollen Lokalpolitiker einzufangen.
Ein nicht ganz verständlicher Vorgang. Warum ist es in Oberhavel nicht möglich, Ausschnitte der Sitzungen im Fernsehen zu zeigen? Warum gibt es keine Möglichkeit, die hochspannenden Redebeiträge der von mir gewählten (oder nicht gewählten) Politiker im Fernsehen zu verfolgen, wenn man „live vor Ort“ nicht dazu kommt?
Ein fragliches Vorgehen, zumal die schreibende Zunft auch anwesend ist und Berichte in den Zeitungen veröffentlicht. Allerdings könnten die Herren Politiker in heiklen Fragen im Nachhinein behaupten, sie wären falsch wiedergegeben worden. Im Fernsehen funktioniert das nicht. Für Politiker, ob vom Bund oder Kreis soüte es dazugehören, bei den Sitzungen ihrer Parlamente vom Femsehen aufgenommen zu werden. Das Argument, einige könnten sich in besonderer Weise aufspielen, zählt nicht. Das gibt es immer wieder, allerdings wird das durch den Zuschauer auch erkannt – wenn er denn die Möglichkeit dazu hätte.


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