John-John – Urlaub 1999

Fernsehen, Fernsehen, Fernsehen! Immer nur Fernsehen! Irgendwann reicht es mal! Auch wenn es eine wirklich nette Sache ist, will man hin und wieder auch mal Abstand haben davon. Wo kann man das besser als im Urlaub? Fernab von Fernsehantennen und Satellitenschüsseln. Denn unsereins macht ja schließlich nicht in teuren Hotels Ferien, sondern auf einem stinknormalen Zeltplatz auf Rügen an der wunderschönen Ostsee.
Aber so ganz im Tal der Ahnungslosen waren wir trotzdem nicht. Wozu gibt es denn die unzähligen Zeitungskioske, an denen man sich sehr gut über das aktuelle Weltgeschehen informieren konnte? Aber andererseits ist man einfach zu faul, die dicken Schwarten anzurühren, und so greift man oft zu einer Boulevardzeitung. Das aktuelle Weltgeschehen in der B.Z. drehte sich da aber fast nur um ein Thema: der tragische Flugzeugsabsturz des US-Präsidentensohnes John F. Kennedy junior („John-John“). Enthüllungsberichte, Serien über sein Leben, großformatige Bilder in der „Bild“ (natürlich überwiegend in Farbe) – an nichts fehlte es. Wir wurden wirklich rundum informiert. Kennedy durfte gar nicht fliegen, die wetterinfos waren falsch, und und und. Wegen der Fülle der Artikel sahen sich die Blätter auch jeden Tag aufs Neue dazu genötigt, Oben-ohne-Fotos von John-John abzudrucken.
Ansonsten ist man auf das gute alte Radio angewiesen, denn wo bekommt man auch sonst die hochaktuellen Stau-Informationen her? Wer sagt, außer NDR2, sagt einem denn sonst, daß vor dem Rügendamm ein 14 Kilometer langer Stau ist? Dumm nur, wenn man das als genervter Autofahrer schon lange selber festgestellt hat.
Trotzdem, aber gerade deshalb: Ich hab’s genossen! Schönen Urlaub noch!


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