Titten auf tm3

Es war wohl eines der ehrgeizigsten Projekte, das im Jahre 1995 überhaupt gestartet wurde. Das Fernsehen für Frauen – tm3 – ging auf Sendung.
Magazine für Frauen, Talkshows für Frauen, Spielfilme für Frauen, Werbung für Frauen (Slipeinlagen-Reklame bis zum Erbrechen?), eine Call-in-Show für junge Mädels und was es sonst noch so an wichtigen und nützlichen Sendungen für den weiblichen Teil unserer Gesellschaft gibt.

Der Programmchef des Senders war allerdings ein Mann. Ob es vielleicht an der Tatsache lag, daß der Sender bald im absoluten Quotental landete? Deutschlands Frauen jedenfalls ignorierten tm3 hartnäckig, so daß man ganz, ganz kurz vor dem Aus stand.
Aber dann kam ein gewisser Rupert Murdoch, von Beruf Medienmogul, der den Sender zu zwei Dritteln übernahm und jetzt ein bißchen Geld reinpulvert. Nun laufen Seifenopern für Frauen, die schon bei RTL liefen, Spielshows für Frauen, die schon bei Tele 5, RTL oder sonstwo zu sehen waren (da durften netterweise auch die Männer zugucken), Magazine für Frauen (u.a. die Kochsendung „Der Reis ist heiß“ mit dem abgehalfterten Harry Wijnvoord), Western für Frauen und Sexfilme für… Moment mal!
Zappe ich mich doch heute durch die Kanäle und entdecke einen der berüchtigten Fummelfilme, wo sich zwei Frauen gegenseitig begrabbelten. Bei tm3, dem Schnittenfernsehen!!! Für wen war denn der Film gedacht? Für die Milliarden lesbischer tm3-Zuschauerinnen? Eine interessante Senderphilosophie!


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