Polen (2): Wo liegt Nassadel?

Am zweiten Tag unserer Polen-Reise wollen wir in den kleinen Ort, der zur deutschen Zeit Nassadel hieß. Hier lebte Oma Klara.
Nicht weit von Namyslow entfernt, liegt ein Ort, den man vielleicht mit „Neu Nassadel“ übersetzen könnte. Als wir durch das kleine Örtchen fahren, ist Onkel Heinz sehr nachdenklich: „Eigentlich war da hinten mal eine Bahnstrecke, am Ortsausgang der alte Bahnhof. Von der Hauptstraße ging nur eine weitere kleine Straße ab. Aber hier? Das sieht hier vollkommen anders aus…“ Vati meint, dass sich vielleicht hier ja in den letzten 25 Jahren ein bisschen was verändert hat.
Aber nein, das ist nicht Nassadel!

An einem kleinen Bauernhof stehen ein paar Leute und beladen einen Hänger. Wir stoppen. Vati und Onkel Heinz steigen aus, um nach dem Weg zu fragen. Sie haben die Polen-Straßenkarte ausgebreitet und zeigen mit dem Finger auf das Papier und fagen nach Nassadel.
Eine der Frauen scheint Bescheid zu wissen.
Eine halbe Stunde später fahren wir durch einen Ort, der Jastrczebie heißt. Wir scheinen hier richtig zu sein. Alle sind hin und weg. Da! Die kleine Dorfstraße! Und da hinten! Die Bahnstrecke nach Namslau! Hier! Seht! Die Kirche! Sie sind kaum noch zu bremsen.
Wenig später bleiben wir vor einem Haus stehen, von dem Heinz sagt, dass hier Oma gewohnt hat. Ein Einfamilienhaus, leider ein wenig runtergekommen. Dahinter befindet sich ein noch heruntergekommenerer Schuppen. Im Garten liegt allerlei Bauschutt, der Rasen ist ziemlich breit getreten.
Während die anderen aufs Grundstück laufen, warte ich am Auto.

Pure Begeisterung. Mit lauter Eindrücken von der alten Heimat machen wir uns langsam auf den Weg in die neue Heimat.


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