Abi, schriftlich

Freitag, 8. Mai 1998. Schicksalstag. Abitur. Die erste von drei Klausuren. Für mich stehen heute vier Stunden Englisch auf dem Plan. Keiner weiß, was rankommt. Theoretisch kann alles passieren. Vom Allerweltsthema „Schule und Alltag“, über die amerikanischen Einsiedler aus England, bis hin zu „Cal“ oder der „Animal Farm“ (zwei besonders beliebte Bücher, die im Englisch-Unterricht gelesen wurden).
Nun sitzen ungefähr 20 Leute in einem Raum und zittern. Nur noch wenige Minuten, und sie dürfen, müssen loslegen. Überhaupt ist es in der obersten Etage des LHG ziemlich still. Es herrscht eine äußerst angespannte Ruhe. Die Lehrer sind da schon ein wenig relaxter.

8 Uhr. Alle Blätter sind verteilt. „So. Es ist jetzt genau 8 Uhr. Ihr dürft die Blätter jetzt umdrehen. Bis 12 Uhr habt ihr Zeit. Viel Glück!“ Die Spannung hat jetzt ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Jetzt entscheidet sich alles. Jetzt entscheidet sich, ob man über das Thema gut, einigermaßen oder gar nichts schreiben kann. Ich beginne, mir die beiden Themenvorschläge durchzulesen.
Die Wahl fällt mir nicht allzu schwer. Das eine Thema war, wie man sich die Schule vorstellt. Was besser gemacht werden könnte und so weiter… Das zweite Thema war der Tod von Prinzessin Diana, Ende August letzten Jahres. In dem Text dazu wird erzählt, wie die Menschen geradezu hysterisch auf dieses Ereignis reagierten.
Ich wählte das Diana-Thema aus. Das wichtigste an der ganzen Klausur war erst einmal, dass ich den Text überhaupt richtig verstehe. Und das ist unter Umständen schon problematisch…

Die ersten geben ihre Arbeiten ab. Einige sehen relativ glücklich aus, es scheint ziemlich gut geklappt zu haben. Ich habe noch eine gute dreiviertel Stunde Zeit – und ich muss noch ziemlich viel schreiben…

Und dann ist die erste Abi-Klausur Geschichte. Viele der Schreiberlinge stehen jetzt im Schulflur und beraten die Ergebnisse ihres Denkens. Jetzt kann es eigfentlich nur noch aufwärts gehen…


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