Die Filmpalast-Premiere

Man muß positiv denken! Also: Hurra, wir haben wieder ein eigenes Kino in Oranienburg! Und wie alle hier waren wir natürlich auf dieses neue Etablissement wahnsinnig gespannt! Wird es all unsere Erwartungen erfüllen? Ist es besser als in Hennigsdorf? Unsere Kino-Premiere war die Spätvorstellung von „Air Force One“ am Sonnabend um 23 Uhr. Um die Zeit ist der große Andrang schon vorbei gewesen.
An der Kasse gab es dann die erste Überraschung: Man hat nämlich die Möglichkeit, sich auf dem Computer anzusehen, auf welchem Platz
man den Film sehen möchte. Das ist Fortschritt, oder?!
Doch wenn ich von den Plätzen rede, bin ich auch bei einem negativen Punkt: Angenommen, das Kino (in unserem Fall Kino 2) wäre restlos ausverkauft gewesen – ich wäre mir vorgekommen wie eine Ölsardine! Die Sitze sind für meinen Geschmack zu schmal, die Lehnen vor allem (Okay, ich bin kein dünner Hecht!) und vor allem zu dicht aneinander gestellt. In Hennigsdorf dagegen habe ich volle Arm- und Beinfreiheit …
Aber jetzt das Beste: „Air Force One“ lief etwa eine Stunde, als ein Rudel offensichtlich Rechter den Saal „betrat“. Einige von ihnen hatten Bierflaschen in der Hand und steckten sich so ganz nebenbei ein Zigarettchen an. Meine Frage: Wer hat die überhaupt da reingelassen? Mitten im Film, im angetrunkenen Zustand? Und die Frage, ob sie denn Eintritt bezahlt haben, wage ich mir erst gar nicht zu stellen. Während der Vorstellung flogen die Zigarettenkippen sowie eine noch gut gefüllte Flasche Bier durch den Saal. Letztere zerschellte vorn auf dem Fußboden. Ich hätte vielleicht was sagen sollen, aber ich saß ganz in der Nähe einer der Typen, und wer weiß … So schickte ich ein „Stoßgebet“ nach dem anderen nach oben. Und ER hatte ein Einsehen mit mir: Die Herrschaften verließen kurz vor Filmende den Raum. Als dann das „normale“ Filmpublikum aus dem Saal strömte und sich jemand eine Zigarette anstecken wollte, rief gleich jemand (der Chef?) „Hier ist Rauchen verboten!!“ Na klar doch!
Ich glaube, wenn dieses Erlebnis zu einer täglichen Realität werden würde – die Fahrt zum Hennigsdorfer Kino würde ich dann doch wieder vorziehen. Aber das wäre schade …


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