Klassenfahrt nach Kiel (1): In der Jugendhaftanstalt

Beim genaueren Hinsehen kann man ohne weiteres den Eindruck bekommen, daß es sich bei der Kieler Jugendherberge um eine Jugendhaftanstalt handelt. Viele kleine Zimmerchen, in denen mehrere Leute schlafen. Eine „Kommandozentrale“, in der alles, aber wirklich alles gesteuert wird („Der Müll kommt getrennt in die Eimer da!“). Außerdem findet man einen von hohen Hausmauern umgebenen Hof mit zwei Tischtennisplatten. Diese sind dann auch permanent von irgendwelchen Deppen besetzt. Wie im Gefängnis eben…
Und genau hier führte uns unsere Klassenfahrt hin. Der 12er-Jahrgang reiste nach Kiel.
Und auch das Essen ist reif für’s Gefängnis. Ihr werdet jetzt sicherlich sagen, ja, ja, die Jugend – immer müssen sie rummäkeln… – Aber es ist ja nicht die Qualität, die so schlecht ist (na ja, manchmal doch..), es ist einfach viel, viel zu wenig.
Ihr müßt sich das Ganze so vorstellen: Acht Leute sitzen da an einem Tisch und freuen (?) sich auf das Abendbrot. Und was da dann aufgetischt wird, löst die reinste Trauer aus: Ein winziges Schüsselchen mit 13 Kartöffelchen oder ein bißchen Reis. Dazu eine Kompottschüssel mit fünf Kellchen Frikassee oder sonst was. Außerdem ein Kännchen Teechen. Also nicht viel…

Und Kiel selbst ist auch nicht sehr prickelnd. Das haben wir schon sehr früh festgestellt. Für mich eine absolute Premiere: An einem Tag besuchten wir zweimal McDonalds.


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