Olympia 1996

Olympia in Atlanta ist nun schon wieder vorbei. Höchste Zeit für eine kurze Nachbetrachtung.
Zunächst sollte man die Leistung der Reporter und Moderatoren würdigen, die stundenlang kommentierten und moderierten. Die Leichtathletik-Reporter saßen beispielsweise an die 15 (!) Stunden im Stadion. Moderatoren wie Günther Jauch, Steffen Simon oder Dieter Kürten moderierten im Studio ebenfalls bis zu zehn Stunden. Respekt!
Natürlich muß man auch Schelte aussprechen. Einige Kommentatoren waren einfach unerträglich. Besserwisserisch, hellseherisch („Ich habs ja geahnt!“ „Mehr war nicht drin.“) Davei sagten sie vorher: „Jetzt gehts um Gold.“ An dieser Stelle mal ein Lob an die Eurosport-Kommentatoren.
Nun ein Blick in die USA, wo NBC übertrug. Eine Inszenierung wie in einer Seifenoper. Geschichte, Realität, Möglichkeit, Idealismus und Patriotismus hießen hochtrabend die tragenden Programmteile. Für Ausländer blieb in der Senderphilosophie kaum Platz. Als die Äthiopierin Fatuma Roba im Marathon Gold entgegenläuft, hält NBC auf eine Amerikanerin auf Platz 37. Während der Eröffnungsfeier blendete sich der Sender beim einmarsch der Nationen aus. „The Cubans come in – and we go out.“ Ab zur Werbung. Die Siegerehrungen wurden nur bei US-Beteiligung ausgestrahlt.
Nur gut, daß es in Deutschland noch nicht so weit gekommen ist. Aber wie lange noch?


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