We live in Time

Almut (Florence Pugh) trifft Tobias (Andrew Garfield). Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie überfährt ihn mit dem Auto, als er auf der Straße etwas aufheben will. Als er im Krankenhaus wach wird, sitzt sie ihm gegenüber.
Er hat gerade eine Scheidung hinter sich. Er ist ein Ordnungsmensch, macht sich gern Notizen, geht die Dinge rational an.
Sie ist eine Köchin mit großen Ambitionen. Sie möchte ein Lokal eröffnen.
Beide könnten nicht gegensätzlicher sein. Sie kommen trotzdem zusammen.
Sie gehen Krisen an, sie überlegen sich, wie ihr gemeinsames Leben aussehen soll. Sie gründen eine Familie.
Aber dann hat sie einen Schmerz im Bauch – und eine Diagnose, die alles in Frage stellt.

Klingt nach Kitsch. Ist es aber nicht so wirklich. Denn insbesondere Tobias kann mit Kitsch und Romantik wenig anfangen. Als er Almut seine Liebe gestehen will, hat er sich zur Sicherheit vorher Notizen gemacht.
Und irgendwie ist auch so der Film. „We live in Time“ heißt er, „Wir leben im Jetzt“ – und genau darum geht es auch. Das Beste aus der Situation machen, die wir jetzt gerade vorfinden.
Besonders ist auch, dass John Crowley seinen Film nicht chronologisch erzählt. Relativ schnell kommt er zur Sache, wenn es um die Diagnose geht, aber auch, wenn in der Rückblende gezeigt wird, wie sie zusammen kommen.
Einerseits geht dadurch ein bisschen die Stimmung flöten, weil alles etwas episodenhaft wirkt.
Eine ganz starke Performance liefern Florence Pugh und Andrew Garfield. Er, der alles immer sachlich sehen will. Sie, die ihm zeigt, dass es darum geht, im Jetzt zu leben.
Im Jetzt leben – so kommt dann auch das Ende daher. Wenn man denkt, das habe keine Wucht, dann hat ja vielleicht genau das eine Wucht, die einem dann erst später klar wird.

-> Trailer auf Youtube

We live in Time
GB 2024, Regie: John Crowley
Studiocanal, 108 Minuten, ab 12
8/10


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