Eine Schlägerei in der Schule löst eine Kette von Diskussionen und Streits aus. Minato (Soya Kurokawa) hat sich mit einem Mitschüler gekloppt. So einfach das klingt, so einfach ist es aber nicht. Minato sagt, er wurde gemobbt, und ein Lehrer hat da irgendwie die Hand im Spiel. Minatos Mutter (Sakura Ando) fordert Konsequenzen, aber in der Schule will man nicht so richtig handeln.
Es wird eine große Sache draus, und irgendwann sind die beiden Kinder weg…
Hirokazu Kore-eda erzählt in seinem Film „Die Unschuld“ einerseits von großem Zoff in der Schule, bei der es um die richtige Art der Erziehung oder Unterstützung der Kinder geht. Aber später wird auch erzählt, was eigentlich aus den Kindern wird, die sich da gestritten haben.
Die Sache ist nur die: Die Haupthandlung ist sehr schnell sehr ermüdend. Zumal alles auf merkwürdige Weise aufgesetzt wird, aber vielleicht liegt das an der japanischen Kultur mit ihren speziellen Ritualen und vielleicht auch Arten zu spielen. Zwar wird ziemlich gut herausgearbeitet, dass dort Autorität immer noch eine große Rolle spielt, ebenso der Konservatismus und sich davor zu ducken, Kritik und Veränderungen zuzulassen.
Aber am Ende ist das nicht so wirklich spannend und eher langatmig.
Das ändert sich erst in den letzten Minuten, als sich der Film dann plötzlich ganz auf die Kinder – die beiden Streithähne – konzentriert und wir sehen, was sie da eigentlich beschäftigt. Da sind dann auch die Erwachsenen vollkommen vergessen…
Die Unschuld
Japan 2023, Regie: Hirokazu Kore-eda
Wild Bunch Germany, 127 Minuten, ab 12
5/10
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