Matamoros in Mexiko. Wer auf die Jose-Urbina-Lopez-Grundschule geht, weiß, dass man im Grunde schon abgeschrieben ist. So auch die Sechstklässler: Sie erleben viel Gewalt und Korruption in ihrem Alltag. Für die Schule und das Lernen bleibt da nicht viel Zeit, und genau genommen lernen sie in der Schule auch nicht wirklich viel für das Leben.
Ihr neuer Lehrer Sergio Juarez (Eugenio Derbez) will sich damit allerdings nicht abfinden. Er mag seine Klasse und die Kinder, die die besuchen. Er wendet allerdings eine neue Lernmethode an. Die Kinder sollen genau das lernen, was sie wissen möchten. Was beschäftigt sie gerade, welche Fragen brennt ihnen auf den Nägeln. Diesen Antworten will er gemeinsam mit ihnen nachgehen.
Einerseits zeigt sich, dass das Erfolg hat. Andererseits stößt der Lehrer damit bei Kollegen auf Unverständnis.
Der mexikanische Film „Radical“ von Christopher Zalla erzählt die wahre Geschichte von Kindern einer Grundschule, die auf ihre Weise das lernen, was sie auch wissen müssen. Sie erschließen sich die Welt auf eine andere Weise, als Pädagogen das bislang getan haben.
Das sind dann auch die besten, faszinierendsten Momente in diesem Film, wenn die Kinder selbst merken, dass sie gerade was gelernt haben, was ihnen fürs Leben helfen wird.
Und auch außerhalb der Schule gibt es Momente, in denen sie sich dann an das neue Schulwissen erinnern und es anwenden können. Verstärkt wird das durch wirklich tolle Kinderdarsteller/-innen.
Andererseits hat der Film aber auch Längen, er ist etwas mehr als zwei Stunden lang. Auch gibt es Stellen, bei denen die Dialoge schon arg gestelzt sind. Etwas mehr Kürze hätte dem ganzen Film gut getan.
Radical – Eine Klasse für sich
Mexiko 2023, Regie: Christopher Zalla
Ascot Elite, 126 Minuten, ab 12
6/10
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