Es ist ein Leben am Existenzminimum. Robert (Hubert Miłkowski) ist 19, und in Polen kommt er finanziell nicht über die Runden. Seine Mutter hat Schulden, und er hat sich entschlossen, in Norwegen zu arbeiten.
Er arbeitet dort nun in einer Fischfabrik. Aber gut verdienen? Die löhne sind niedrig, und es müssen Überstunden gemacht werden, ohne dass klar ist, ob und wann sie bezahlt werden.
Es läuft dort also nicht so gut wie erhofft. Dabei wollte er von dort aus Geld zu seiner Mutter schicken, das er ihr schuldet. Aber dieser Plan ist in Gefahr.
Als die Firma noch weniger zahlen will, kommt es zu Protesten – und Robert steht zwischen allen Stühlen. Ist er Streikbrecher, bekommt er zwar mehr Geld. Aber dafür auch den Hass der anderen.
Einer der Streikenden ist der Sohn des Chefs. Und Ivar (Karl Bekele Steinland) ist sauer auf Robert. Die beiden haben eine heimliche Affäre, die durch Roberts Geld- und Jobsorgen in Gefahr ist. Zumal nun auch noch Roberts Mutter aus Polen nach Norwegen kommt.
Robert hat den „Norwegian Dream“, der sich zur platzenden Seifenblase zu entwickeln droht. Leiv Igor Devold erzählt in seinem Film eine Geschichte darüber, wie es wirtschaftlich in Europa zugehen kann. Menschen müssen auswandern, weil sie in ihrem Land nicht über die Runden kommen. Und dort, wo sie hingehen, werden sie auch ausgedeutet. Weggegangen ist Robert aber auch, weil er in Polen sein Liebesleben nicht ausleben kann. Zurückhaltend und schüchtern ist er, als er Ivar kennenlernt.
Es ist durchaus beklemmend zu sehen, wie zermürbend die Zustände sind, die Robert in Norwegen erlebt. Wie er um sein Geld kämpfen muss und welche Auswirkung das auf seine frische Beziehung hat.
Macht durchaus nachdenklich.
-> Trailer auf Youtube
-> Der Film in der ARD-Mediathek (bis 17. November 2024)
Norwegian Dream
Norwegen 2023, Regie: Leiv Igor Devold
Salzgeber, 97 Minuten, ab 12
7/10
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