In Liebe, Eure Hilde

Es sind scheinbar unbeschwerte Zeiten, die die Freundesclique in Lehnitz am See verbringt. Aber es sind die späten 1930er, die Nazis herrschen in Deutschland, und die Jugendlichen sind im Widerstand.
Hilde (Liv Lisa Fries) ist fasziniert von Hans (Johannes Hegemann). Er engagiert sich und bringt sich damit selbst in Gefahr. Er gehört zur Gruppe der „Roten Kapelle“, die Funksprüche sendete.
Hilde schließt sich der Gruppe an, und schließlich werden sie uns Hans ein Paar. 1941 heiraten sie.
Immer wieder sind sie wegen ihrer Taten in Lebensgefahr, und eines Tages werden sie dann auch verhaftet. Und das, obwohl Hilde hochschwanger ist.

„In Liebe, Eure Hilde“ – mit diesem Film setzt Regisseur Andreas Dresen Hilde und Hans Coppi ein filmisches Denkmal. Die Widerstandskämpfer sind 1942/43 von den Nazis hingerichtet worden.
Einerseits erzählt der Film von Hildes Haftzeit, in der sie ihr Kind bekommt und dann versucht, es durchzubringen. Die Verzweiflung wächst, als sie erfährt, dass ihr Mann hingerichtet worden ist.
Andererseits sehen wir, wie die beiden gelebt, geliebt und gearbeitet haben.
Wer sich allerdings vorher nicht eingehend mit dem Inhalt des Films befasst hat, wird erstaunlich lange im unklaren gelassen, wessen Geschichte hier eigentlich erzählt wird, beziehungsweise welche geschichtliche Episode hier das Thema ist.
Auch zwischendurch hat der Film einige Längen. Dresen wollte zudem, dass der Zuschauer bis zum bitteren, kurzen Ende dabei ist.
Durch die Zerschnippselei der ganzen Geschichte, die auch nicht chronologisch von Anfang bis Ende erzählt wird, kommen einem die Coppis lange auch nicht wirklich sehr nahe.
Der Film ist durchaus sehenswert, die Biografie wirklich interessant, den Spannungsbogen hat der Film leider nicht ganz einlösen können.
Nichtsdestotrotz sind Liv Lisa Fries und Johannes Hegemann ein toll spielendes Paar. In weiteren Rollen sind Alexander Scheer, Lena Urzendowsky, Fritzi Haberlandt und Florian Lukas zu sehen.

-> Trailer auf Youtube

In Liebe, Eure Hilde
D 2023, Regie: Andreas Dresen
Pandora Filmverleih. 124 Minuten, ab 12
6/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert