Planungen für zweiten Bahnsteig können beginnen

Ausbau des Bahnhofes Birkenwerder – Land gibt 2,2 Millionen für erste Vorarbeiten – wichtig auch für engeren Takt der S1

MAZ Oberhavel, 8.8.2024

Oberhavel.
Die Vorplanung für den Bau eines zweiten Bahnsteiges auf dem Bahnhof in Birkenwerder kann voranschreiten. Das Land Brandenburg hat für den Umbau eine gesonderte Finanzierungsvereinbarung über rund 2,2 Millionen Euro mit der Deutschen Bahn geschlossen. Das teilte Elke Krokowski, Sprecherin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), mit.

Derzeit gibt es auf dem Bahnhof Birkenwerder nur einen Bahnsteig, an dem die S-Bahnen der Linien S1 und S8 halten. Außerdem die Regionalbahn 20, die zwischen Oranienburg und Hennigsdorf unterwegs ist. Künftig sollen Regionalbahn und S-Bahn an getrennten Bahnsteigen halten. Am neuen zweiten Bahnsteig würden dann auch nicht nur die RB20 halten, sondern auch die Regionalbahnlinien RB12 (Templin – Berlin-Ostkreuz) und RB32 (Oranienburg – Schönefeld). Der Regionalexpress RE5 würde aber weiterhin nicht in Birkenwerder stoppen.

Hintergrund sind die Intrastrukturmaßnahmen innerhalb des sogenannten i2030-Projektes. Es beinhaltet auch den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Velten und Neuruppin und der Strecke zwischen Schönwalde und Berlin-Wilhelmsruh.
Die Länder Berlin und Brandenburg haben eine vierte Tranche zur Finanzierung von weiteren Teilmaßnahmen mit der Deutschen Bahn innerhalb des Projektes i2030 unterzeichnet. „Diese baut auf die geschlossene Sammelvereinbarung für die Weiterentwicklung und Engpassbeseitigung im Berliner S-Bahnnetz auf“, so Elke Krokowski.

Ein zweiter Bahnsteig in Birkenwerder ist auch eine der Voraussetzungen für einen Zehn-Minuten-Takt der S-Bahn-Linie S1 zwischen Oranienburg und Berlin-Frohnau. Mit dem jetzigen Schritt werde gleichzeitig sichergestellt, „dass die laufenden Planungen des S1-Abschnittes für einen 10-Minuten-Takt der S1 nach Oranienburg parallel voranschreiten“, so die VBB-Sprecherin.

Unklar ist dann allerdings weiterhin die Frage, was aus dem Bahnübergang in Borgsdorf wird, falls die S-Bahn einen Zehn-Minuten-Takt bekomme. Für Borgsdorf könnte das bedeuten, dass die Schließzeiten der Schranken sich erheblich verlängern – wenn nicht andere Lösungen für das Problem gefunden werden.

Freude über die Nachricht herrscht in Birkenwerder. „Ich finde es gut und richtig, dass die Finanzierung für die Planungsphase steht“, sagte Birkenwerders Bürgermeister Stephan Zimniok (parteilos). „In der Folge hoffe ich dann auch auf eine Einbindung der Gemeinde in die Planungen.“

Für Stephan Zimniok wäre der Regionalbahnsteig ein wichtiger Meilenstein in der Verbesserung der Mobilitätsangebote für Birkenwerder, aber auch für die gesamte Region der S-Bahn-Gemeinden. „Parallel müssen sich aber auch alle Verantwortlichen Gedanken darüber machen, wie das verbesserte Angebot auch besser angebunden werden kann.“
Der Bürgermeister spricht sich „für noch mehr und bessere Fahrradabstellmöglichkeiten im Umfeld und eine deutlich bessere Anbindung an das Netz der OVG aus, da die Kapazitäten an Stellplätzen für Pkw und auch zur Schaffung solcher rund um den Bahnhof sehr stark begrenzt sind.“

Ein weiteres S-Bahn-Projekt bekommt mit der Finanz-Vereinbarung etwas mehr Schwung. Für die Verlängerung der S-Bahn-Linie S75 von Berlin-Wartenberg zum neuen Karower Kreuz sei eine Finanzierungsausweitung beschlossen worden. Neben der schon vereinbarten Vorplanung seien nun auch die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den Abschnitt Wartenberg – Sellheimbrücke durch die Landesfinanzierung abgesichert, erklärte Elke Krokowski. „Mit der Verlängerung der S75 über ihren heutigen Endpunkt Wartenberg entlang des Berliner Außenrings in Richtung Hohen Neuendorf wird eine neue Verbindung im Nordosten Berlins geschaffen“, so die VBB-Sprecherin.
Entlang der neuen S-Bahnstrecke werde der Bau von neuen Bahnhöfen untersucht. Dabei handelt es sich um die Stationen Sellheimbrücke, Malchow Nord, Karower Kreuz, Bucher Straße und Schönerlinder Straße. „Ziel ist es, neue und in Planung befindliche Siedlungsgebiete im Nordosten Berlins per Schiene zu erschließen.“
Zusätzlich könne mit dem Turmbahnhof Karower Kreuz ein wichtiger neuer Knotenpunkt im Berliner Nordosten als Umsteigebahnhof errichtet werden.


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