Bahnbekanntschaften (103): Oranienburger Wasserfall

(102) -> 28.7.2024

In Berlin herrschte bestes Wetter, als der Regionalexpress die Stadt in Richtung Norden verließ. Ich habe ein bisschen gelesen und auf dem Handy gespielt, und als bei Borgsdorf wie immer der Empfang wegbrach, schaute ich wieder auf dem Fenster – und sah einen schwarzen Himmel.

Wenig später fuhr der Zug in Oranienburg ein, und als sie die Tür öffnete, kam der Schock – gerade ging ein Platzregen über Oranienburg nieder. Und ausgerechnet heute war ich in einem der hinteren Wagen, und der Weg bis zum Tunnel war weit. Blöderweise hat der äußere Bahnsteig kein Dach.

Jemand rief: „Steigt alle wieder ein, hier ist das Wetter scheiße.“ Das war zwar lustig, aber leider konnte ich nicht im Zug bleiben.
Also: losrennen. Alle rannten sie los, und im Tunneleingang standen viele Leute, die vermutlich auf einen anderen Zug warteten.
Dort angekommen war ich schon ziemlich nass.
Unten, im Tunnel, vor dem Ausgang zum bahnhofsplatz standen auch eine Menge Leute, denn es regnete wie aus Kübeln, und es schien nicht aufhören.
Ein paar Mal schaue ich am Ausgang, ob es sinnvoll wäre, loszulaufen. Aber nein, war es nicht.

Ich lief hoch zum S-Bahnsteig. Der ist überdacht, und es gibt Bänke. Auch dort warteten Dutzende Menschen das Wetter ab.
Unterdessen floss vom Dach das Wasser ab, und daraus wurde mehr und mehr ein regelrechter Wasserfall. Das Wasser lief in Strömen auf den Bahnsteig, der vor dem Tunneleingang immer mehr geflutet wurde.
Die Leute begannen Fotos und Video zu machen.

45 Minuten dauerte der Starkregen. In der Zwischenzeit kamen zwei S-Bahnen, fuhren zwei S-Bahnen, und immer mehr Leute harrten aus. Als ich und ein paar andere dann tatsächlich los liefen, bekamen wir in einer der großen Pfützen schon mal nasse Füße.
Über den Bahnhofsplatz rannte ich zur überdachten Bushaltestelle, denn noch mal wurde der Regen heftiger. Hat halt ein bisschen länger gedauert, bis ich zu Hause war…


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