FR 21.06.2024 | 19.00 Uhr | tagesschau24
Die üblichen Hater und die, die sich mit dem Thema nicht befassen oder befassen wollen, die sehen gerade mal wieder das Abendland untergehen. Weil es jetzt auch eine Tagesschau-Ausgabe in Einfacher Sprache gibt. Sie läuft immer um 19 Uhr bei tagesschau24, bei Youtube, auf tagesschau.de und in der ARD-Mediathek.
Die Optik der Sendung ist dieselbe wie in der 20-Uhr-Hauptausgabe, aber die Sprache ist eine andere.
Verwendet werden kurze Sätze. Wortwiederholungen in Folgesätzen werden nicht vermieden. Sachverhalte werden viel einfacher ausgedrückt oder direkter benannt.
In Einspielfilmen gilt das alles ebenfalls, Leute werden nicht speziell namentlich benannt, weil es für die einfache Sprache nicht relevant ist, es gibt auch keine zusätzlichen Einblendungen.
Übergänge zum nächsten Thema werden angekündigt und mit einer Überschrift eingeleitet.
Man könnte nun natürlich sagen: Deutschland verblödet, und die Tagesschau helfe beim Verblöden. Aber in Wirklichkeit gibt die Tagesschau Menschen die Gelegenheit, Nachrichten zu verfolgen, die Probleme mit dem Sprachverständnis haben, die eine Hör-, Lese- oder Lernschwäche oder eine Krankheit, wie etwa einen Schlaganfall hatten. Oder es sind Leute, die (noch) nicht so gut Deutsch sprechen.
Mit Verblödung hat das also nichts zu tun, wer das behauptet, leidet vermutlich selbst daran.
Einerseits ist es durchaus mutig von der ARD, die Tagesschau in Einfacher Sprache in derselben Optik zu zeigen wie die reguläre Sendung. Immerhin muss man bei ARD aktuell jetzt damit leben, dass sich gewisse Kreise Ausschnitte draus ziehen, um sich drüber lustig zu machen.
Andererseits ist genau das ja Inklusion – warum sollte man die Leute ausgrenzen, in dem man ihnen schon durch die Optik zeigt, dass die anders sind.
Die ARD bietet das bundesweit erste Angebot solcher Art an, die Österreicher sind da schon weiter, der ORF bietet eine solche Sendung seit einiger Zeit regelmäßig im ORFIII an.
-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 28. Juni 2024)
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