Die USA sind im Krieg. Von einer Verfassung und der Demokratie ist das Land inzwischen weit entfernt.
Die Straßen sind Schlachtfelder, sowohl Militär als auch Zivilisten leisten sich harte Kämpfe. An vielen Orten ist es sehr gefährlich geworden.
Der Präsident (Nick Offerman) hat seine dritte Amtszeit angetreten, er ist im Krieg mit Kalifornien und Texas und verantwortet entsprechende Luftangriffe. Doch die Truppen der beiden Länder rücken immer näher an Washington heran.
Der Reporter Joel (Wagner Moura) und die Kriegsfotografin Lee (Kirsten Dunst) wollen nach Washington, um ein vielleicht letztes Interview mit dem Präsidenten zu bekommen. Mit dabei sind auch ein alter Freund und eine junge Frau, für die Lee ein großes Vorbild ist.
Auf dem Weg nach Washington geraten sie allerdings in mitunter extrem gefährliche Situationen.
Der Regisseur Alex Garland zeichnet ein Bild vom „Civil War“. Jegliche Zivilisationen scheint in seinem Film in den USA verloren gegangen zu sein. Überall wird geschossen, erschossen, gebombt, gemordet.
Und in all dem ist das Journalistenteam unterwegs, immer auf der Suche nach der Wahrheit – aber auch nach dem perfekten Foto. Es sind sehr mutige Menschen, denn sie stehen oft direkt neben dem Hotspot, laufen mit, wenn Soldaten Häuser auskundschaften, machen Fotos, beobachten. Stellenweise ist es erstaunlich, in welche Gefahren sich die Medienleute bringen, und manchmal wirkt es auch ein wenig so, dass eine gewisse Fame-Geilheit da ist, wenn es darum geht, das beste Kriegsfoto zu haben.
Davon abgesehen ist das Kriegsszenario für die USA erschreckend. Niemand scheint mehr sicher zu sein. Ein kleines Verständnisproblem gibt es jedoch: Denn den Zuschauern wird nie so richtig erklärt, was da in den USA eigentlich genau passiert ist. Man wird mittendrin geschubst, und man bleibt auch mittendrin – so „mittendrin“, dass es schwer auszuhalten ist, was wir da miterleben müssen.
Civil War
USA 2023, Regie: Alex Garland
DCM, 109 Minuten, ab 16
7/10
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