Eurovision Song Contest 2024 – 1. Halbfinale

DI 07.05.2024 | 21.00 Uhr | one

Und wieder Schweden. Nach 2013 und 2016 ist der Eurovision Song Contest dorthin zurückgekehrt. Wie schon 2013 findet das Spektakel in Malmö, im Süden des Landes, an der Ostsee, statt. Wie auch in den Vorjahren übertrug one live.
Ein bisschen Kontinuität darf da nicht schaden, sagte man sich beim Sender svt vermutlich, und deshalb darf auch Petra Mede zum dritten Mal die Show moderieren, diesmal mit einer weiblichen Partnerin.

Schon lange geht es beim ESC nicht nur um den besten Song, sondern auch um die beste Bühnenshow – ein Punkt, den man in Deutschland vermutlich bis heute noch nicht mitbekommen hat, weil man ja 2010 bei Lena auch keine Bühnenshow brauchte.
Erstmals bekommen auch die Big 5 und das Gastgeberland einen Auftritt im Halbfinale, und so hatte Isaak für Deutschland am Dienstagabend schon die Gelegenheit, seinen Song und seine Show zu zeigen.
In Deutschland ist man der Meinung, dass man eine gute Bühnenshow hat, wenn man ein paar Pyroeffekte in die Luft bläst und vorher eine Feuertonne auf die Bühne stellt.
Die LED-Wand und die visuellen Möglichkeiten der Bühne selbst werden auch in diesem Jahr komplett nicht genutzt. Isaaks „Always on the Run“ ist ein nettes Lied, was durch die Bühnenshow genau das bleibt: nett. Das wird wohl nicht reichen.

Andere geben sich da schon mehr Mühe. Was Schweden mit Marcus & Martinus mit der Bühne und den vielen Effekten machen, ist großartig. Ebenso Olly Alexander aus Großbritannien, der einen engen Raum inszeniert, nun muss er für „Dizzy“ nur noch ein bisschen die Stimme aufpolieren.
Die Ukraine begeistert einmal mehr mit einem beeindruckenden Song und toller Show und werden sicherlich wieder ganz vorne mitspielen.
Überhaupt – so ziemlich alle Länder zaubern richtige kleine Welten auf die Bühne, sie tricksen mit Effekten und pimpen damit auch mittelmäßige Lieder auf.

Kroatien hat sich scheinbar sehr genau angeschaut, was Finnland 2023 mit Käärijä anstellte. Auch Baby Lasagna liefern mit „Rim Tim Tagi Dim“ eine Mischung aus hartem Rock und eingängigem Pop. Und gelten als eine der Favoriten. Nicht ins Finale hat es dagegen Polen mit „The Tower“ geschafft. Die schöne Pop-Elektro-Nummer kam nicht gut genug rüber, Lunas Stimme war ein bisschen dünn.

Petra Mede unterdessen war auch für die Gags an diesem Abend zuständig. An einer Stelle geht sie ins Publikum. Eine Frau sollte ein Land und ein Jahr nennen, und Petra könne dann das passende Lied singen. Bei der ersten Nennung fiel ihr dann doch nichts ein, nach dem zweiten Mal brach sie dann das Experiment ab – sie habe gedachte, die Frau sage „Schweden, 1974“. Und auch als sie einem jungen Mann das Handy abnahm, um die Eurovision-App zu erklären und plötzlich der Chat-Ton eine einschlägigen Dating-App erklang, war der Lacher groß.

Seinen Einstand feierte am Dienstagabend auch Thorsten Schorn. Er war erstmals als deutscher Kommentator beim ESC im Einsatz. Locker, hier und da erklärend, auch mal übersetzend, machte er seine Sache gut. Dazu ab und zu mal einen kleinen Gag. Ein guter Einstand, aber gern darf Schorn noch ein wenig bissiger sein. Spannend wird zudem, ob er am Sonnabend im Finale bei den betreffenden Ländern haargenau dasselbe erzählt, wie es Peter Urban immer wieder getan hat.

-> Die Show in der ARD-Mediathek (bis 7. Mai 2025)


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