Jamaika, 1976. Der Musiker Bob Marley (Kingsley Ben-Adir) will ein großes Konzert in der Hauptstadt Kingston geben. Aber die Umstände sind schwierig, denn es herrscht eine Art Bürgerkrieg. Bob Marley will das nicht hinnehmen und mit seiner Musik etwas dagegensetzen. Doch kurz vor dem Konzert, dringen bewaffnete Männer in sein Haus ein. Er und ein Kollege wird schwer verletzt, ebenso wie seine Frau Rita (Lashana Lynch).
Bob Marley geht nach London. Auch dort will er aber musikalisch arbeiten. Er nimmt dort das Album „Exodus“ auf, hat große Konzerterfolge. Sein Traum: eine Konzertreise durch Afrika.
Aber auch die Lage zu Hause ist unverändert schwierig, und eine Wunde am Fuß sorgt für Probleme.
Regisseur Reinaldo Marcus Green liefert nach „King Richard“, dem Porträt über Richard Williams, den Vater der bekannten Williams-Tennis-Zwillinge, wieder ein Biopic ab. Diesmal dreht sich alles um den Musiker Bob Marley, der 1981 mit nur 36 Jahren gestorben war.
„Bob Marley: One Love“ erzählt von den drei Jahren, in den Marley Jamaika verlassen hat und in Europa zum großen Star wurde.
Wer die großen Hits von Bob Marley mag, kommt bei diesem Film auf seine Kosten. Immer wieder werden Sessions gezeigt, immer wieder erleben wir die Genialität des Musikers, der von Kingsley Ben-Adir auch recht eindrucksvoll gespielt wird.
Der Film hat aber ein anderes Problem: Entweder ist die Epoche, die erzählt wird, auf sonderbare Weise nicht so spannend wie gedacht, weil es kaum Spannungsbögen gibt, weil es kaum merkliche Entwicklungen der Figuren gibt. Oder die Geschichte ist so glattgeschoben worden, dass am Ende die Ecken und Kanten nicht mehr da waren.
So bleiben dem Film die Musik, ein paar gute Momente – aber der große Wurf ist das Biopic nicht.
Bob Marley: One Love
USA 2023, Regie: Reinaldo Marcus Green
Paramount, 104 Minuten, ab 12
6/10
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