Lars Eidinger – Sein oder Nichtsein

Lars Eidinger, Schauspieler. Ihm zuzusehen, auf der Bühne, bei den Proben, bei Dreharbeiten – das ist hochgradig faszinierend.
Der Filmemacher Reiner Holzemer hat ein Porträt über ihn geschaffen: „Lars Eidinger – Sein oder Nichtsein“ heißt die Dokumentation.

Was ist das eigentlich für ein Typ, dieser Lars Eidinger. Der Film gibt Einblicke in das Schaffen dieses Künstlers. Bei den 100. Salzburger Festspielen spielte Eidinger im „Jedermann“. Bei den Proben ist zu sehen, wie sehr sich der Schauspieler in seine Rollen einlebt. In einer krassen Szene sieht man, wie er seinen Regisseur anschreit, weil er nicht seine Performance genau verfolgt. Faszinierend ist aber auch, was danach geschieht.
Wir dürfen dabei sein, wenn sich der Schauspieler in der Berliner Schaubühne auf Hamlet und Richard III. vorbereitet. Wenn er bei einer Berlinale Pressekonferenz in Tränen ausbricht.

Die Doku zeigt vor allem, wie faszinierend es sein kann, ein Schauspiel zu beobachten. Der Film ist ganz dicht dran an einem Mann, der seinen Beruf lebt und liebt, der sich in seine Rollen reinkniet wie wenige andere. Der sich einbringt, seine Persönlichkeit investiert. Aber es gibt eben auch die Momente, in denen er scheinbar austickt, übertreibt, gerade attackiert. Hin und wieder kommt die Diva durch. Aber der Filmemacher gibt Eidinger auch nach solchen Momenten Eidinger den Raum, sich und die Situation zu erklären.
Die Doku macht große Lust darauf, mal wieder ins Theater zu gehen, um zu sehen, was ein großer Schauspieler auf der Bühne treibt.

-> Trailer auf Youtube

Lars Eidinger – Sein oder Nichtsein
D 2022, Regie: Reiner Holzemer
Filmwelt, 92 Minuten, ab 6
9/10


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