Es gibt sie, diese Momente, in denen man im Kino sitzt und denkt: Oh Gott, das wird nix. Und, ja, diesen Moment gibt es in „Sophia, der Tod & ich“. Dabei handelt es sich um den ersten Spielfilm unter der Regie von Charly Hübner.
Über den Dächern von Berlin. Die Todesboten bekommen an einer Art Imbisswagen von Erzengel Michaela (Lina Beckmann) ihre Tagesaufträge. Zu ihnen gehört Morten de Sarg (Marc Hosemann). Er hat die Aufgabe, Reiner (Dimitrij Schaad) aus dem Leben treten zu lassen. Allerdings läuft es nicht so, wie er es sich erhofft hatte. Denn Reiner denkt überhaupt nicht daran, jetzt schon zu sterben. Zumal dann auch noch Reiners Ex Sophia (Anna Maria Mühe) vorbeikommt. Sie wollen zum Geburtstage von Reiners Mutter Lore (Johanna Gastdorf). Und so düsen sie dorthin – und Morten ist dabei, schließlich hat er ja noch eine Mission. Reiner aber auch – er will, bevor er stirbt, noch einmal seinen 7-jährigen Sohn Johnny (Matteo Kanngiesser) sehen.
Charly Hübner hat in seinem eigenen Film natürlich auch einen kleinen Auftritt, und der ist herrlich schrullig geraten.
Ansonsten aber ist „Sophia, der Tod & ich“ ein wirklich merkwürdiger Film mit gewaltigen Tiefpunkten, aber auch wirklich schönen Momenten. Er wandelt auf geradezu absurde Weise auf den Pfaden zwischen Trash und Edelkitsch.
Dabei ist der Grundgedanke durchaus spannend – wie ist das, wenn der Tod vor der Tür steht und einen abholen will?
Leider sind die Todesgestalten im Film fast durchgehend auf eine wirklich blöde Art dargestellt. Die Szenen um den Erzengel an ihrem Imbiss wirken albern. Als zwischenzeitlich zwei „Tode“ miteinander kämpfen, weil ja Morten seine Aufgabe nicht hinbekommt, driftet der Film tatsächlich in eine blödsinnige Trash-Ecke, die wirklich unangenehm ist. An der Stelle will man das Werk eigentlich schon aufgeben und mit null Punkten bedenken.
Aber Dimitrij Schaad, Anna Maria Mühe und Johanna Gastdorf retten den Film dann doch noch. Zudem wird es wirklich rührend, wenn Reiners Sohn ins Spiel kommt. Dann ist man zumindest ein bisschen versöhnt.
Sophia, der Tod & ich
D 2023, Regie: Charly Hübner
dcm, 98 Minuten, ab 12
5/10
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