„I’m a Barbie girl in a Barbie world. Life in plastic, it′s fantastic!“
In Barbieland ist alles perfekt. Alles ist auf seinem Platz. Alles ist ordentlich. Alles ist gut. Barbie und die vielen anderen Barbies sind die, die das Sagen haben. Sie haben eine perfekte Frisur, die Kleidung sitzt, und zu- oder abnehmen kommt in dieser Welt auch nicht vor.
Barbie (Margot Robbie) fühlt sich in dieser heilen Welt ausgesprochen wohl. Auch wenn sich der eine Tag mit dem anderen gleicht. Sie ist unter den Barbies die stereotypische Barbie. Sie ist gewissermaßen die Barbie aller Barbies. Klar, dass der blonde Ken (Ryan Gosling) von ihr schwärmt und es liebt, in ihrer Nähe zu sein.
Aber sie beginnt, zu hadern. Plötzlich hat sie Gedanken an den Tod. Dabei gibt es doch so was wie den Tod gar nicht in Barbieland.
Sie sucht die seltsame Barbie (Kate McKinnon) auf, die irgendwo außerhalb wohnt, weil sie seltsam und deformiert ist. Sie sagt, Barbie müsse in der echten Welt nach Antworten suchen.
Die findet sie auch – allerdings mit fatalen Folgen für Barbieland.
Greta Gerwig bringt „Barbie“ ins Kino. Als der Film angekündigt worden ist, herrschte eigentlich erst mal Augenrollen. Als Ryan Gosling bekannt gab, dass er Ken spielen würde, herrschte Gehüstel und Gelächter.
Aber jetzt ist der Film im Kino, und jetzt sehen wir: „Barbie“ ist sehenswert, macht über weite Strecken Spaß, ist oft selbstironisch, und eine Botschaft hat der Film auch noch.
Am Anfang wird das Barbie-Klischee voll ausgefahren und damit gespielt. Alles perfekt, Barbie tut nur so, als würde sie essen und trinken, Treppen steigen muss sie nicht, sei schwebt nach unten – wie es ja im, ähm, achten Barbie-Leben auch ist. Alles glitzert, Ken schleimt Barbie an.
Wenn Barbie und Ken dann in die echte Welt kommen, sind sie mit den Realitäten der Gesellschaft konfrontiert, und besonders bei Ken hat das Folgen – weil er sieht, welche Macht man als Mann haben könnte. Softie Ken wird zum Macho. Ryan Gosling spielt das urkomisch und ganz wunderbar.
Der Film erzählt etwas über Rollenbilder, Geschlechterklischees und davon, Unzulänglichkeiten ändern zu können.
Auch wenn das Ende irgendwie etwas lang geraten ist und seltsam „ausfranst“, ist „Barbie“ sehr unterhaltsam. Hauptdarstellerin Margot Robbie sagte in einem Interview, dass es das Ziel des Films sei, die Erwartungen zu untergraben und dem Publikum „das zu geben, was man nicht wollte“. Das ist gelungen.
Barbie
USA 2023, Regie: Greta Garwig
Warner, 114 Minuten, ab 6
8/10
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