Your Life is a Joke

DI 09.11.2021 | Netflix

Erst einen ganzen Tag miteinander verbringen. Zusammen Spaß haben. Sich gut miteinander unterhalten. An Orte fahren, die einem wichtig sind.
Es war also alles gut, und dann kommt der Schlag ins Gesicht. Der Moment, wo dich der andere niedermacht, sich über dich lustig macht. Um dir dann zu sagen: „Your Life is a Joke“. Und um dir zu sagen, was du doch für ein toller Mensch bist.

„Your Life is a Joke“ heißt auch die (bislang leider nur dreiteilige) Reihe auf Netflix. In jeder Folge trifft sich Comedian Oliver Polak mit einem Promi. Mit Christian Ulmen war er in Potsdam unterwegs – in dem Restaurant, wo Ulmen einst das erste Mal in Potsdam essen war. Sie gingen zusammen baden und redeten. Mit Jennifer Weist war er an der Tankstelle in Berlin, die sich unweit des Studios befindet, wo sie einst eines der Alben für Jennifer Rostock aufgenommen hatte.
Es sind durchaus tiefgehende Gespräche, die Polak mit seinen Gästen führt. In denen beide Seiten durchaus Persönliches von sich preisgeben. Polak erzählt Ulmen von seinem behandelten Hodenkrebs. Ulmen von der Taufe seiner Kinder im Restaurant. In seinem Auto begrüßt Polak seine Gäste übrigens mit dem immer selben Begrüßungslied.

Jede Sendung gipfelt mit einem Stand-up im Berliner Quatsch-Comedy-Club, zu dem auch der Gast kommt. Erst roastet Oliver Polak seinen Gast, zieht so ziemlich alles durch den Kakao, was sie an diesem Tag gemacht haben. Aber dann spricht er dem Gast seine volle Zuneigung zu, sagt ihm, was er oder sie ausmacht.
Das Leben ist ein Witz, aber eben auch sehr wertvoll.

Der Roast, das Niedermachen, ist zwar erst mal ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber schnell entdeckt man den wahren Sinn dahinter. Und deshalb ist „Your Life is a Joke“ eine wunderbare, herzensgute Reihe, von der bitte in nächster Zeit noch weitere Folgen produziert werden sollten.
Ähnliches hat Oliver Polak auch schon gemeinsam mit Micky Beisenherz im WDR gemacht. Bei „Das Lachen der anderen“ begleiteten sie 2018 behinderte Menschen, um die am Ende ebenfalls mit einem Roast zu erfreuen. Das Projekt ging leider nicht weiter. Umso schöner, dass es bei Netflix nun diese Reihe gibt.

-> Die Reihe bei Netflix


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Kommentare

19 Antworten zu „Your Life is a Joke“

  1. ThomasS

    Der Typ ist mir unangenehm.
    Ich mag den nicht.

    Wenn er am Ende seiner Rede nochmal versucht, alles in Wohlgefallen aufzulösen, klingt das total geheuchelt. Da wirken die Lästereien, die er vorher ablässt, deutlich authentischer. Zum Glück nimmt er nur Promis aufs Korn, die damit umgehen können und auch irgendwie ihren Lustgewinn daraus zu ziehen scheinen. Privat würde ich solchen Leuten nicht über den Weg trauen – und ich kenne Leute, die so drauf sind.

  2. RT

    Da scheinst zu den Roast nicht zu kennen.
    Er hat das ja gemeinsam mit Micky Beisenherz vorher mit behinderten Menschen gemacht.

  3. ThomasS

    Lass mich raten: Die Behindis waren bestimmt voll des Jubels, dass sich endlich mal jemand über sie lustig macht. Das haben sie ja auch sicherlich vorher noch nie erlebt. ^^

  4. RT

    Abgesehen vom Wort „Behindis“ hast du ein merkwürdiges Verständnis vom Humorverständnis dieser Menschen. Wie auch in dieser Reihe haben die ja einen ganzen Tag zusammen verbracht.

  5. ThomasS

    Als Inhaber eines Schwerbehindertenausweises darf ich das Wort benutzen. 😉

  6. RT

    Dann wärst du also der Typ, der ihm dann am Abend eins aufs Maul hauen würde. Okay.

  7. ThomasS

    Ich haue niemandem „aufs Maul“ und habe das auch nicht vor.
    Wie kommst du auf die Idee?

  8. ThomasS

    Wenn überhaupt würde ich die Veranstaltung ins Leere laufen lassen, indem ich ihr fernbleibe. Vertrag hin oder her. Das macht es dann zu dem, was es eigentlich ist und was dieser Polak offenbar besonders gut drauf hat: Lästern und herziehen über andere! Dass die „Opfer“ da anwesend sind und (sicherlich gegen angemessene Bezahlung) und gute Miene machen hat bestenfalls eine Alibi Funktion. Und dass Polak vorher einen Tag lang eine emotionale Verbindung aufgebaut hat, macht die ganze Show eher noch peinlicher für den Mann ..

  9. ThomasS

    Ohne eine Angriffsfläche kann er ja dann die Bühne für sein eigentliches Thema nutzen. Nämlich um zu klagen, welch ein gebeutelter Mensch er selbst ist. Er ist fett und hässlich, er hatte eine Unterleibs-OP. Und weil er an sich selbst so leidet, geht es ihm besser, wenn er andere fertig macht.

    Ach ja, natürlich erwähnt er auch noch, dass er Jude ist.
    Das ist natürlich ein Extra-Freibrief für jede Art von Gehässigkeit.
    Und dann ist er wahrscheinlich einer der ersten, die den wachsenden Antisemitismus in Deutschland kritisiert. Weil es dann wieder heißt, alle Juden in Deutschland sind so wie er. (Spoiler: Nein, sind sie nicht!)

    Der Typ setzt sich zwischen sämtliche Stühle.
    Der ist sowas von durch … eigentlich müsste ich Mitleid haben!

  10. ThomasS

    Hm …. ich befürchte, jetzt habe ich ihm doch irgendwie „aufs Maul gehauen“ …
    Aber wer austeilt, muss auch einstecken können.

  11. ThomasS

    Um es ganz klar zu stellen:
    Ich habe Leute erlebt, die haben sich genauso verhalten.
    Nach vorne hin ach so offen und freundlich.
    Aber hinter dem Rücken …. holladiewaldfee.
    Und das waren reinrassige Deutsche!

  12. ThomasS

    War ich besser …?
    Wahrscheinlich nicht!
    Seitdem sich mein Kontakt zur Außenwelt auf ein Minimum reduziert, stellt sich diese Frage eh nicht mehr. Gut so!

  13. ThomasS

    Ich befürchte, du kennst mich mittlerweile zu gut.
    Du weißt, welche Knöpfe du drücken musst, damit ich mich echauffiere. ?

  14. RT

    Hm, du missverstehst die komplette Sendung. Aber nun ja.

  15. ThomasS

    *Seufz* Dann klär mich halt auf.
    Worin liegt deiner Meinung nach der Sinn darin, andere öffentlich runter zu machen.
    Ich kapier’s nämlich wirklich nicht.

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