303 – Die Serie

SA 28.08.2021 | 3.40 Uhr (So.) | BR-Fernsehen

Eine Reise von Berlin nach Portugal – mit einem alten Mercedes-Camper. Eine Reise, zwei Personen, eine junge Frau, ein junger Mann. Viele Gespräche, Streits, tolle Gegenden, Romantik. Liebe?

Jule (Mala Emde) ist an der Uni durch die Prüfung gefallen. Sie ist ungewollt schwanger, und sie will es ihrem Freund in Portugal sagen. Sie beschließt, mit ihrem Wohnmobil von Berlin in den Südwesten Europas zu fahren.
Jan (Anton Spieker) hat sein Uni-Stipendium nicht bekommen. Außerdem will er endlich seinen leiblichen Vater kennenlernen. Deshalb will er trampen – zunächst nach Köln, dann mit dem Bus nach Spanien. Doch seine Mitfahrgelegenheit hat ihn hängen lassen. Und so trifft er auf Jule.
Die beiden machen sich auf den Weg. Und reden. Über die Menschen. Über den Kapitalismus. Über die Liebe. Über Sex. Über sich.

“303” hieß dieses ganz besondere Roadmovie – benannt nach dem Hymer 303, mit dem Jule und Jan unterwegs sind. „303“ lief schon 2018 in den Kinos. Unter der Regie von Hans Weingartner entstand ein tolles Stück Menschenkunde. Denn es ist überaus spannend, geradezu packend, den beiden zuzusehen und zuzuhören.
2021 gab es das Ganze noch mal als Serie. Der Film war etwa 145 Minuten lang. Das war schon viel, aber schon im Kino verging die Zeit wie im Flug. Für die Serie sind es nun insgesamt 211 Minuten geworden. Und (fast) jede davon lohnt. „303 – Die Serie“ hat sechs Folgen, sie liefen im Nachtprogramm des BR-Fernsehens und sind nun auch in der ARD-Mediathek zu sehen.

Sind die Gespräche anfangs noch ein wenig abgehoben, wenden sie sich bald Gesprächsthemen zu, die so ziemlich alle Menschen bewegen. Aber es ist auch extrem interessant zu beobachten, wie sich die Beziehung der beiden wandelt. Das machen beide Schauspieler ganz hervorragend. Es gibt diesen einen Moment, wo Jan klar wird, dass er sich verliebt hat. Anton Spieker spielt das ganz großartig. Die Chemie stimmt überhaupt sehr zwischen den beiden. Mala Emde, die junge Frau, die stark ist und auch mit sich zaudert.
Hans Weingartner gibt der Geschichte den Raum, den sie braucht. Lässt auch mal Ruhe- beziehungsweise längere Spannungspunkte zu. So ruhig und doch so fesselnd – und so schön.
Nur das Ende – das ist irgendwie inakzeptabel doof. Hätte man weglassen sollen.

-> Die Serie in der ARD-Mediathek (bis 22. August 2022)


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