WDR extra: Starkregen ohne Ende – NRW unter Wasser

MI 14.07.2021 | 20.15 Uhr | WDR

Die Lage in Nordrhein-Westfalen ist sehr ernst. Nach Starkregenfällen treten diverse Flüsse und Bäche über die Ufer, Talsperren laufen über.
Am Abend sendete der WDR ein „WDR extra“ zur aktuellen Lage, in der Nacht, wo es offenbar in einigen Landesteilen richtig ernst wurde, gab es im laufenden Wiederholungsprogramm zur ein Laufband mit wenigen aktuellen Informationen – und dem Verweis auf den WDR-Hörfunk, der aber nachts ebenfalls nicht sendet. Immerhin gab es zur vollen und zur halben Stunde ins bundesweite ARD-Radioprogramm eingestreute kurze „WDR aktuell“-Sendungen. Aber reicht das? Nein! Das reicht nicht!

Katastrophenalarm im Sendegebiet, und der WDR ist ab 22.30 Uhr im Tiefschlaf. Nach 0 Uhr spitzte sich die Lage zu, in Wuppertal wurde gewarnt – im WDR lief das Programm normal weiter. Der WDR-Hörfunk hatte Sendeschluss. Die eingestreuten eigenen Nachrichten dauerten zur vollen Stunde lumpige drei Minuten, zur halbe Stunde katastrophale eine Minute.
Der WDR hat sich blamiert. Und der WDR muss sich fragen lassen, welche Aufgabe er eigentlich hat. Wenn es damit geht, sich um die Menschen im Sendegebiet zu kümmern, hat der WDR in der Nacht zu Donnerstag versagt.
Selbst die großen Nachrichtensender sind nachts nicht live drauf, um aktuell zu berichten. Katastrophen im Nachtprogramm lohnen sich offenbar nicht.
Auf tagesschau24 läuft ebenfalls das übliche Wiederholungsprogramm. Nur ab und zu läuft ein Nachrichtenticker durch. Die Unwetterlage ist daran gerade mal die fünfte (!) Meldung. Lapidar: Es gebe Überschwemmungen in weiten Teilen Deutschlands. Aha. Auch tagesschau24 versagt kläglich.

Dafür powert der WDR im Abendprogramm. Manchmal wirkt das aber einfach nur albern. Oder warum muss das „WDR extra“ am Mittwochabend in Doppelmoderation über die Bühne gebracht werden?
Susanne Wieseler und Thomas Bug machten ein Moderations-Pingpong. Jeder durfte mal einen Satz sagen. Oder Susanne Wieseler schickte ein „Mann, Mann“ nach einem Hochwasser-Beitrag hinterher. Als ob Mann, Mann nicht selber sehen kann, wie schlimm das alles ist.
Das Moderations-Pingpong ließ diese eigentlich ernste Sondersendung ein bisschen wie ein unlustigen Kaffeeklatsch wirken. Manchmal ist weniger eben doch mehr, lieber WDR.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 21. Juli 2021)


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